Nicolas Maduro schliesst vorgezogene Präsidentenwahl nun doch aus
In einem Interview sendet Venezuelas Präsident Nicolas Maduro verschiedene Signale: Er zeigt sich offen für vorgezogene Neuwahlen, dann schliesst er sie aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicolas Maduro zeigte sich versöhnlich und zu vorgezogenen Neuwahlen bereit.
- Im selben Interview widersprach er seine Aussage und schliesst solche aus.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro will trotz des Drucks aus dem Ausland keine vorgezogene Präsidentenwahl in seinem Land abhalten. «Wir lassen uns von niemandem in der Welt ein Ultimatum stellen oder erpressen», sagte Maduro der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Das Interview wurde am Mittwoch veröffentlicht. «Wenn die Imperialisten neue Wahlen wollen, müssen sie bis 2025 warten.»
In dem ölreichen Staat tobt ein Machtkampf der Regierung mit der von Juan Guaidó geführten Opposition. Mehrere europäische Staaten hatten Maduro zuletzt ein Ultimatum gestellt. Ruft er bis zum Wochenende keine freien und fairen Wahlen aus, wollen unter anderen Deutschland, Frankreich, Spanien und Grossbritannien Guaidó als legitimen Interimspräsidenten anerkennen.
Nur kurz zuvor und noch im selben Interview zeigte er sich hingegen bereit die Präsidentschaftswahlen zum «Wohle Venezuelas» vorzuziehen. «Es wäre sehr gut, Parlamentswahlen zu einem früheren Zeitpunkt abzuhalten, das wäre eine gute Form der politischen Diskussion», so Maduro. «Ich bin bereit, mich mit der Opposition an den Verhandlungstisch zu setzen, damit wir über das Wohl Venezuelas sprechen können.»
Erst vor weniger als einem Jahr seien Wahlen in Venezuela abgehalten worden, betonte Maduro. Diese sei verfassungskonform und legal gewesen.