Nordkorea meldet «sehr wichtigen Test» auf Satelliten-Abschussbasis Sohae
Das Wichtigste in Kürze
- Test zur «Nuklearabschreckung» kurz vor Reise von US-Unterhändler nach Seoul.
Der Test sei «erfolgreich» verlaufen, sagte ein Sprecher der nordkoreanischen Verteidigungsakademie der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Die «Forschungserfolge» dienten dazu, die «strategische Nuklearabschreckung» des Landes zu stärken. Der Test erfolgte kurz vor einem Besuch des US-Nordkorea-Gesandten Stephen Biegun in der Region.
Die jüngsten Tests lieferten Erkenntnisse von «unschätzbarem» Wert, sagte der nordkoreanische Generalstabschef Pak Jon Chon. Pjöngjang wolle die «atomare Bedrohung der USA eindämmen und endgültig besiegen». Das US-Aussenministerium erklärte lediglich, dass es eine «enge Abstimmung» mit «unseren Alliierten» Südkorea und Japan gebe.
Der jüngste Test erfolgte in der Nacht zum Samstag. Eine Woche zuvor hatte Nordkorea bereits einen ähnlichen Test in Sohae vermeldet. Von der Anlage waren 2012 und 2016 Trägerraketen mit Satelliten gestartet. International wurden die Starts als verschleierte Tests ballistischer Raketen gewertet. Erst am Donnerstag hatten die USA eine ballistische Mittelstreckenrakete über dem Pazifik getestet.
Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington kommen seit Monaten nicht voran. Vor wenigen Tagen drohten die USA Nordkorea im Fall neuer Provokationen mit Konsequenzen und deuteten neue Sanktionen an.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte bei einem Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In im vergangenen Jahr zugesagt, Sohae zu schliessen. Mit Trump hatte sich Kim grundsätzlich auf eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verständigt, ohne allerdings konkrete Schritte zu vereinbaren. Bei ihrem Gipfel Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi erreichten Kim und Trump jedoch keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas.
Seither sind die Atomgespräche in einer Sackgasse. Pjöngjang fordert von Washington Zugeständnisse bis Jahresende und drohte der US-Regierung andernfalls mit einem ominösen «Weihnachtsgeschenk». Wahrscheinlich bereite Pjöngjang für den 25. Dezember das Abfeuern einer Interkontinental-Rakete vor, sagte der aus Nordkorea geflüchtete Forscher Ahn Chan Il.