Oppositionsparteien in Pazifik-Staat Fidschi einigen sich auf Regierungsbildung
Nach einer turbulenten Parlamentswahl im Pazifik-Inselstaat Fidschi haben sich die Oppositionsparteien auf eine Regierungsbildung geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuer Ministerpräsident strebt grössere Distanz zu China an als Amtsvorgänger.
«Ich möchte dem Volk von Fidschi danken und ihm gratulieren», sagte Oppositionsführer Sitiveni Rabuka, nachdem sich seine Partei am Dienstag die Unterstützung der kleinen sozialdemokratischen liberalen Partei gesichert hatte. Rabuka wird demnach neuer Regierungschef, er löst den 16 Jahre lang amtierenden Ministerpräsidenten Frank Bainimarama ab.
An seinen langjährigen Rivalen richtete Rabuka versöhnliche Worte: «Ich möchte mich bei der scheidenden Partei 'Fiji First' bedanken. Ich hoffe, sie werden das Ergebnis akzeptieren.» Bainimarama hat sich seit seiner Stimmabgabe am vergangenen Mittwoch nicht mehr öffentlich geäussert. Er hat aber zugesichert, das Wahlergebnis zu respektieren.
Die Wahl hatte über Fidschi hinaus politische Bedeutung: Amtsinhaber Bainimarama steht China nahe – während sein Herausforderer Rabuka eine grössere Distanz zu Peking anstrebt.
Rabuka und seine künftigen Regierungspartner haben angekündigt, die Demokratie in dem aus mehr als 300 Inseln bestehenden Tropenstaat zu erneuern und eine «fürsorglichere, mitfühlendere» Regierung einzuführen. Laut der Koalitionsvereinbarung, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, wird das Kabinett eine «diplomatische Vertretung in Israel» einrichten, die Verfassung überarbeiten und eine Reihe von Themen angehen, die für die indigenen Einwohner wichtig sind.
Fidschi war in den vergangenen 35 Jahren von vier Staatsstreichen erschüttert worden. Sowohl Bainimarama als auch Rabuka waren bereits durch Putsche an die Macht gekommen.