EU

Orban gibt Blockade auf – EU beschliesst neue Ukraine-Hilfen

DPA
DPA, Nicola Aerschmann

Belgien,

Die Blockade von Ungarns Premier Viktor Orban hat ein Ende. Nach langem Ringen konnten sich die EU-Staaten auf neue Hilfen im Ukraine-Krieg einigen.

Viktor Orban
Viktor Orban äussert sich zu den Wahlen in Georgien: Ungarische Beobachter hätten die Abstimmung als «positiv, frei und in jeder Hinsicht demokratisch» eingestuft. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU beschliesst neue Hilfen für die Ukraine.
  • Alle 27 Staaten stimmen zu – auch Ungarns Viktor Orban.
  • Die Ukrainer loben die EU.

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat seine Blockade der EU-Pläne für neue Ukraine-Hilfen nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel aufgegeben.

Alle 27 Staats- und Regierungschefs hätten dem geplanten Unterstützungspaket im Umfang von 50 Milliarden Euro bis Ende 2027 zugestimmt, teilte der Belgier am Donnerstag beim EU-Sondergipfel in Brüssel mit.

Ukrainer zeigen sich zufrieden

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat der Europäischen Union für die Gewährung neuer Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro gedankt.

ukrainische Premierminister Denys Shmyhal
Der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal (rechts), hier neben dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj. - keystone

«Die EU-Mitgliedstaaten haben ein weiteres Mal ihre Solidarität und Einigkeit mit dem ukrainischen Volk im Widerstand gegen den Krieg unter Beweis gestellt», schrieb Schmyhal am Donnerstag auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter). Die 50 Milliarden Euro bis Ende 2027 seien ein «gewichtiger Beitrag zu unserem gemeinsamen Sieg».

Wirtschaft und Finanzen der Ukraine würden langfristig stabilisiert, was genauso wichtig wie Rüstungshilfe oder Sanktionen gegen Russland sei. Das schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag bei X. «Es ist wichtig, dass die Entscheidung von allen 27 EU-Führern getroffen wurde, was einmal mehr die starke Einigkeit der EU zeigt.»

Polens Tusk kritisierte Orban vor Einigung heftig

Die andauernde Blockade des ungarischen Regierungschefs sorgten innerhalb der EU immer wieder für Unmut. Am Rande des heutigen Gipfels bezeichnete Polens Premier Donald Tusk die Position Orbans als «Bedrohung für unsere Sicherheit». Es gebe in Brüssel kein Problem mit Ukraine-Müdigkeit, sondern mit Orban-Müdigkeit.

Finden Sie, Viktor Orban ist ein guter Politiker?

Eigentlich hätte die EU das Ukraine-Paket bereits im vergangenen Dezember beschliessen sollen. Das Veto aus Budapest verhinderte dies allerdings – so brauchte es nun diesen Sondergipfel.

Orban will jedes Jahr wieder entscheiden

Der Ungar hatte zuvor mehrfach die Sinnhaftigkeit der Pläne infrage gestellt und in diesem Zusammenhang auch darauf verwiesen, dass die EU aus seiner Sicht zu Unrecht für sein Land vorgesehene Gelder aus dem Gemeinschaftshaushalt eingefroren hat.

Vor dem Gipfel sagte Orban nun in einem Interview des französischen Magazins «Le Point», Ungarn sei bereit, Teil einer Lösung zu sein. Voraussetzung sei allerdings, dass man jedes Jahr neu darüber entscheide, ob man weiter Geld schicken wolle oder nicht.

Andere Mitgliedstaaten wie Deutschland lehnen dies jedoch ab. Ein Grund ist, dass sie der Ukraine langfristig Unterstützung zusichern wollen. Zudem gehe es auch darum, Ungarn Erpressungsmöglichkeiten zu nehmen.

Kommentare

User #5177 (nicht angemeldet)

Wer zahlt eigentlich die x Milliarden für die Ukraine?

User #3039 (nicht angemeldet)

Orban lenkt ein: Die EU einigt sich auf neue Ukraine-Hilfen Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat seine Blockade eines 50-Milliarden-Euro-Pakets für die Ukraine aufgegeben. Dabei spielten massive Sanktionsandrohungen gegen Ungarn innerhalb der EU eine Rolle. So geht Demokratie innerhalb der EU. 😎😎😎

Weiterlesen

Josep Borrell
15 Interaktionen
Donald Tusk
17 Interaktionen

Mehr in Politik

Amherd
95 Interaktionen
Musks
32 Interaktionen
Trump
34 Interaktionen

Mehr EU

Bundesrätin Karin Keller-Sutter
58 Interaktionen
Bargeld horten Russland
63 Interaktionen
1 Interaktionen

Mehr aus Belgien

Elon Musk
9 Interaktionen
2 Interaktionen
Victor Orbán Russland Sanktionen
20 Interaktionen