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Montenegro: Drei Politiker nach Tumult im Parlament festgenommen

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Nach einem Tumult im Parlament von Montenegro im Streit um die Verstaatlichung von Kirchenbesitz wurden drei proserbische Abgeordnete festgenommen.

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Serbisch-orthodoxe Gläubige in der Nähe des Parlaments in Montenegro. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Montenegro kam es zu einem Streit um die Verstaatlichung von Kirchengütern.
  • Abgeordnete warfen während der Debatte Plastikflaschen herum und beschädigten Mobiliar.
  • Deshalb wurden 22 Politiker festgenommen, drei davon befinden sich noch in Gewahrsam.

Nach Polizeiangaben vom Freitag wurden insgesamt 22 Verdächtige in Gewahrsam genommen. 19 wurden aber nach ersten Befragungen wieder auf freien Fuss gesetzt. Die Auseinandersetzungen entwickelten sich in der Nacht zum Freitag während einer Debatte über ein Gesetz zur Verstaatlichung zahlreicher Kirchengüter.

Nachdem ihre Änderungsanträge abgelehnt wurden, warfen Abgeordnete der Demokratischen Front einen Knallkörper und Plastikflaschen in den Parlamentssaal. Sie beschädigten Mobiliar und Mikrofone und drohten Abgeordneten der Regierungsmehrheit Gewalt an. Das beobachtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP . Das Gesetz wurde schliesslich angenommen.

Kirche: Neuregelung «diskriminierend»

Das Gesetz sieht eine Verstaatlichung von Kirchengütern vor. Dies, wenn die Kirchen nicht beweisen können, dass sie ihnen schon vor 1918 gehörten. Damals war Montenegro in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen eingegliedert worden. Die serbisch-orthodoxe Kirche, verurteilte die gesetzliche Neuregelung als «diskriminierend» und «nicht verfassungsgemäss».

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Polizisten neben einem pro-serbischen Oppositionsgesetzgeber in Montenegro. - Keystone

Fast drei Viertel der Einwohner von Montenegro sind orthodoxe Christen. Die serbisch-orthodoxe Kirche besitzt hunderte von Klöstern und grosse Landflächen. Vor dem Parlament versammelten sich am Donnerstag zahlreiche orthodoxe Christen.

Parlament von Montenegro abgeriegelt

Die Polizei riegelte das Stadtzentrum ab und hinderte Demonstranten daran, zum Parlamentsgebäude zu gelangen. Einer ihrer Bischöfe und zwei Gläubige seien im Norden des Landes tätlich angegriffen worden, teilte die orthodoxe Kirche mit. Von Seiten der Polizei gab es dafür keine Bestätigung.

Seit 1993 gibt es Versuche, wieder eine orthodoxe montenegrinische Kirche zu gründen. Dies wird jedoch von den anderen christlich-orthodoxen Kirchen abgelehnt. Der derzeitige montenegrinische Präsident Milo Djukanovic spricht sich für die Gründung einer eigenen montenegrinischen Kirche aus.

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