Putin gibt Armeniens Premier Schuld am Verlust von Berg-Karabach

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Russland,

Wladimir Putin hat sich zum Konflikt um Berg-Karabach geäussert. Er gibt dem armenischen Premierminister Schuld am Verlust.

Berg-Karabach
Infolge des aserbaidschanischen Militäreinsatzes sind in der Konfliktregion Berg-Karabach mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden. - sda - Keystone/Defense Ministry of Azerbaijan/AP/Uncredited

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan die Schuld am Verlust der Südkaukasusregion Berg-Karabach gegeben. Paschinjan habe selbst aus freien Stücken «offenkundig» nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel anerkannt, dass Berg-Karabach Teil Aserbaidschans sei, sagte Putin am Donnerstag in Sotschi am Schwarzen Meer beim internationalen Waldai-Diskussionsforum. Damit habe Armenien seine Position komplett geändert.

«Was hätten wir denn tun sollen? Das nicht anerkennen?», sagte Putin zu Vorwürfen, Russland habe die Armenier und Karabach verraten und einfach der militärischen Gewalt Aserbaidschans überlassen. Nach Paschinjans Anerkennung der Souveränität Aserbaidschans über Berg-Karabach sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev die verfassungsmässige Ordnung und die Kontrolle über die Region herstelle.

Zugleich warf Putin EU-Ratspräsident Michel und dessen Kollegen vor, nicht an das Schicksal der Karabach-Armenier gedacht zu haben, als sie «hinter den Kulissen den Premierminister Armeniens, Herrn Paschinjan, überredet haben, solch einen Schritt zu gehen». Inzwischen seien alle Armenier aus der Region geflohen.

Russische Truppen in schwieriger Lage

Durch die neue Position habe Armenien auch die russischen Truppen, die in Berg-Karabach den Waffenstillstand überwachen sollten, in eine völlig neue Lage gebracht. Sie hätten sich plötzlich aus Sicht Bakus auf aserbaidschanischem Gebiet befunden, sagte Putin.

Präsident Aliyev habe ihn selbst darauf hingewiesen, dass damit die nach dem Krieg 2020 getroffenen Vereinbarungen nicht mehr gültig seien. Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte die seit Jahrzehnten umkämpfte Region bei einer militärischen Offensive im September zurückerobert. Mehr als 100'000 Armenier flohen aus Berg-Karabach.

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