Raketenangriffe erschüttern Bagdad - eine Tote

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Irak,

Die irakische Hauptstadt Bagdad ist am Dienstagabend von mehreren Raketenangriffen erschüttert worden.

Ein US-Soldat bewacht die US-Botschaft in Bagdad
Ein US-Soldat bewacht die US-Botschaft in Bagdad - DoD/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In der sogenannten Grünen Zone Bagdad sind am Dienstagabend vier Raketen eingeschlagen.
  • In der betroffenen Zone befinden sich gesicherte Regierungsviertel und US-Botschaften.
  • Mindestens ein junges Mädchen kam ums Leben.

In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Dienstagabend mehrere Raketen eingeschlagen.

Vier Raketen seien auf die US-Botschaft in der hoch gesicherten Grünen Zone der Hauptstadt abgefeuert worden. Dies teilte die irakische Armee mit. Drei weitere Raketen hätten andere Stadtteile von Bagdad getroffen. Ein junges Mädchen sei getötet, fünf weitere Zivilisten verletzt worden.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von mehreren Explosionen sowie dem Aufheulen von Alarmsirenen. Demnach waren nach den Explosionen rote Leuchtsignale am Himmel zu sehen. Ein Zeichen dafür, dass das Raketenabwehrsystem C-RAM der US-Botschaft zum Einsatz gekommen war.

Ein Sprecher der US-geführten Anti-IS-Koalition im Irak teilte mit, irakische Geheimdienste hätten einen Angriff auf die US-Botschaft bestätigt. Zum Einsatz des C-RAM-Systems wollte er sich nicht äussern.

Ersten Angriff seit einem Monat

Irakischen Sicherheitskreisen zufolge handelte es sich um den ersten Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad seit einem Monat. Damals hatten pro-iranische Gruppen im Irak zugesagt, die Attacken auf das US-Gelände zu stoppen. Washington hatte mit der Schliessung der Botschaft gedroht, sollten die regelmässigen Anschläge nicht aufhören.

US-Aussenminister Mike Pompeo
Mike Pompeo, Aussenminister der USA, spricht bei einer Pressekonferenz im Aussenministerium. - dpa

Seit Oktober vergangenen Jahres wurden im Irak fast 90 tödliche Anschläge auf ausländische Botschaften, Truppen und Einrichtungen verübt. Die USA haben wiederholt pro-iranische Milizen wie die schiitischen Hisbollah-Brigaden für die Anschläge verantwortlich gemacht. Zudem hatten sie bereits zwei Vergeltungsanschläge auf Stellungen der Brigaden verübt.

Kurz nach Ankündigung von Truppenabzug

Der Raketenangriff erfolgte wenige Stunden nach einem Telefonat von US-Aussenminister Mike Pompeo mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhemi. Nahezu zeitgleich mit der Attacke kündigten die USA die Reduzierung ihrer Truppen im Irak an. Auch die Soldaten in Afghanistan sollen auf 2500 reduziert werden.

Die Reduzierung soll bis zum 15. Januar erfolgen. Fünf Tage später übernimmt der gewählte US-Präsident Joe Biden das höchste Staatsamt von seinem abgewählten Vorgänger Donald Trump.

Derzeit sind im Rahmen der internationalen Anti-IS-Koalition noch rund 3000 US-Soldaten im Irak stationiert. Die internationale IS-Koalition hatte ihre Truppen im Irak bereits im vergangenen Jahr deutlich reduziert. Die Präsenz von US-Truppen im Irak ist vor allem dem Nachbarland Iran ein Dorn im Auge.

Donald Trump angriff irak
Die Überreste eines von Raketen getroffenen Fahrzeugs vor dem Flughafen von Bagdad. US-Präsident Donald Trump hatte den Luftschlag gegen den iranischen Top-General Soleimani angeordnet. - dpa

Insbesondere seit der gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Kassem Soleimani in Bagdad im Januar. Seither hatte Teheran immer lauter ein Ende der US-Armeeeinsätze in der Golfregion gefordert.

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