Washingtons Regierung: Massaker an Armeniern ist kein Völkermord

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Die Regierung in Washington unter Präsident Trump ist anderer Meinung als der US-Senat: Sie haltet das Massaker im Osmanischen Reich für keinen Völkermord.

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Die US-Regierung unter Präsident Trump ist anderer Meinung als der US-Senat. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Regierung hält das Massaker im Ersten Weltkrieg für keinen Völkermord.
  • Der US-Senat stimmte letzte Woche dafür, den Mord an Armeniern als Völkermord zu sehen.
  • 1915 - 1917 wurden im Osmanischen Reich schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier getötet.

Die Regierung unter US-Präsident Donald Trump ist nicht gleicher Meinung wie der US-Kongress. Sie findet, dass es sich bei den Massakern an den Armeniern im Ersten Weltkrieg nicht um Völkermord handelt.

«Die Position der Regierung hat sich nicht geändert», erklärte Aussenamts-Sprecherin Morgan Ortagus am Dienstag. Sie verwies auf eine Erklärung Trumps vom April zum Jahrestag der Massaker, in der er nicht von Völkermord gesprochen hatte.

Der US-Senat hatte vergangene Woche einstimmig eine anderslautende Resolution verabschiedet, die bereits im Oktober vom Repräsentantenhaus beschlossen worden war. Darin werden die Massaker im Osmanischen Reich als Genozid eingestuft. Die Türkei bestellte daraufhin den US-Botschafter ein.

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Die Menschen passieren «The Reverberts of Memory», ein Denkmal für die Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern, vor der Einweihung im Parc Trembley in Genf. - keystone

Trump ist bemüht, die Beziehungen zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu verbessern. Erdogan hatte den Beschluss des Repräsentantenhauses als «wertlos» und den Vorwurf des Völkermords als «die grösste Beleidigung unseres Volkes» bezeichnet.

Schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier getötet

Schätzungen zufolge wurden zwischen 1915 und 1917 im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet. Die Türkei spricht von wesentlich geringeren Opferzahlen und weigert sich, die Massaker als Völkermord anzuerkennen. Ankara argumentiert, es habe Massaker auf beiden Seiten gegeben, ausserdem viele Hungertote.

Als erstes grosses europäisches Land stufte Frankreich 2001 die Massaker offiziell als Genozid ein. Der Deutsche Bundestag tat dies im Juni 2016, was eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei auslöste.

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