Rentenreform von Jair Bolsonaro wird umgesetzt
Die Rentenreform war eines der grössten politischen Wahlversprechen von Jair Bolsonaro. Der brasilianische Kongress hat diese nun beschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rentenreform von Jair Bolsonaro wird durch den brasilianischen Kongress beschlossen.
- Über 10 Jahre sollen dadurch 200 Milliarden Franken eingespart werden.
- Kritiker warnen von explodierenden Kosten.
Der brasilianische Kongress hat die Rentenreform des Präsidenten Jair Bolsonaro beschlossen. Damit wird eines der zentralen wirtschaftspolitischen Wahlversprechen des ultrarechten Politikers umgesetzt.
Der brasilianische Senat stimmte diesen Dienstag (Ortszeit) mit einer Mehrheit von 60 zu 19 Stimmen für die besagte Reform. Sie soll über zehn Jahre Einsparungen von umgerechnet rund 200 Milliarden Franken bringen. Zuvor hatte das Abgeordnetenhaus für das Gesetz gestimmt.
Damit wird in Brasilien erstmals ein Mindestalter für den Renteneintritt eingeführt: 62 Jahre für Frauen, 65 Jahre für Männer. Bei bestimmten Berufsgruppen wie Landwirten gilt ein Mindestalter zwischen 55 und 60 Jahren. Die Mindestbeitragszeit für eine volle Rente steigt bei Männern auf 40 Jahre und bei Frauen auf 35 Jahre.
Befürworter der Reform bezeichnen das derzeitige Rentensystem angesichts der Alterung der Bevölkerung als tickende Zeitbombe. Sie warnen vor explodierenden Kosten.
2018 waren noch rund neun Prozent der 209 Millionen Einwohner älter als 65 Jahre. Bis 2060 dürfte der Anteil auf mehr als 25 Prozent steigen. Kritiker argumentieren, die Reform gehe auf Kosten der prekär Beschäftigten.
Jair Bolsonaro bezeichnete die Verabschiedung der Rentenreform am Dienstag als «Sieg», der einen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichen werde. An der Börse von São Paulo erreichte der Index Ibovespa ein neues Rekordhoch.