Richtungsstreit bei Frankreichs Rechtspopulisten
Dicke Luft bei der Familie von Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen: Seine Enkelin Marion Maréchal stellt sich offen gegen ihre Tante Marine Le Pen.
Das Wichtigste in Kürze
- Marion Maréchal stellt sich offen gegen ihre Tante Marine Le Pen.
- Diese könne die Präsidentschaftswahl im Mai 2022 «nicht alleine gewinnen».
Gut anderthalb Jahre vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich gibt es neuen Streit bei den Rechtspopulisten: Die Enkelin von Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen, Marion Maréchal, stellte sich am Dienstag offen gegen ihre Tante Marine Le Pen, die Parteichefin bei der Nachfolgepartei Rassemblement National (RN) ist.
Marine Le Pen könne die Präsidentschaftswahl im Mai 2022 «nicht alleine gewinnen», sagte Maréchal im Sender BFM-TV. Spekulationen über eine Kampfkandidatur wies die 30-Jährige aber zurück.
Maréchal rief ihre Tante auf, eine gemeinsame «Bewegung» mit enttäuschten Wählern der Konservativen zu gründen. Vor einem Jahr hatte Maréchal bei einem «Konvent der Rechten» in Paris Vertreter identitärer und rechtskonservativer Strömungen um sich geschart.
Maréchal gilt in Frankreich als Galionsfigur all jener, die Marine Le Pens RN für zu gemässigt halten, seitdem sie extrem rechten Strömungen eine Absage erteilt hat. Im Richtungsstreit mit ihrer Tante hatte sich die Jungpolitikerin 2017 aus der Politik zurückgezogen und ihr Mandat in der Nationalversammlung aufgegeben. Anhänger hoffen aber auf eine Rückkehr der telegenen und redegewandten Frau.