Robert Mueller nimmt Zürcher Firma Salix ins Visier
Robert Mueller versucht herauszufinden, ob Donald Trump bei seiner Wahl durch ausländische Kräfte unterstützt wurde. Seine Suche führt ihn nun in die Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Robert Mueller prüft, ob Donald Trump illegale Mittel im Wahlkampf 2016 einsetzte.
- Offenbar hat eine Firma Social-Media-Kampagnen für das Trump-Team ausgearbeitet.
- Die Spuren dieser Beratungsfirma führen Mueller nun nach Zürich.
Die israelische Psy-Group bietet Social-Media-Kampagnen an, um die politische Meinung zu manipulieren. Ganz ähnlich also, wie Cambridge Analytica: Die Firma missbrauchte 2016 Millionen von Facebook-Daten, um die amerikanischen Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen.
Sonderermittler Robert Mueller untersucht, ob und wie die Firma Psy-Group bei den Wahlen Donald Trump unterstützt hat – Mueller hat dafür bereits den ehemaligen Kampagnenmanager Rick Gates befragt.
Dieser hatte zugegeben der Psy-Group den Auftrag erteilt zu haben, geheime Kampagnen gegen Hillary Clinton sowie Ted Cruz auszutüfteln. Gates habe die Vorschläge jedoch zurückgewiesen, so die «New York Times».
Die Spuren führen Robert Mueller nach Zürich
Die Spuren von Psy-Group führen Muellers Team nun aber auch in die Schweiz, wie das Onlineportal «The Daily Beast» berichtet. Genauer nach Zürich, an den Parkring 7, zwischen Börsenviertel und Synagoge. Denn Psy-Group, welche mittlerweile nicht mehr existiert, hatte ein komplizierte Finanzierungsstruktur über Offshore-Geschäfte. Am Ende der Kette stiess Mueller allerdings auf einen Namen: Salix Services AG.
Dabei handelt es sich gemäss eigenen Angaben um eine Treuhandfirma. Der Name «Salix», der Weidenbaum, soll für das weitläufige Netzwerk und die tiefen Wurzeln der Firma stehen.
Die Firma verfing sich nun aber auch im Netz von Robert Mueller. Der Sonderermittler erhofft sich dadurch neue Erkenntnisse über die Einmischung ausländischer Akteure im Wahlkampf 2016.
Komplizierte Verschleierung der Besitzstrukturen bei Psy-Group
Pikant: Der Besitzer von Psy-Group, der Australier Joel Zamel mit Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad, erhielt nach dem Sieg Trumps zwei Millionen Dollar von George Nader.
Dieser ist ein libanesisch-amerikanischer Geschäftsmann und verlinkt Politiker der USA mit jenen im Nahen Osten – und er ist zudem verurteilter Sexualstraftäter. Die Motive von Nader bleiben jedoch im Dunkeln, auch nachdem heute der «New Yorker» das Netzwerk von Psy-Group offenlegen konnte.
Warum erhielt der Psy-Group-Chef Geld, wenn er nichts getan hat?
Fest steht: Lobbyist Nader und Trumps Sohn trafen sich im Augst 2016, um über Möglichkeiten zu sprechen, um Donald Trump zum Sieg zu verhelfen. Nader teilte dabei mit, dass die Kronprinzen von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gewillt seien, Trump zu unterstützen.
Wofür Psy-Group-Chef Zamel die Millionen erhielt ist unklar. Nachdem Psy-Group Konkurs ging, arbeitet er weiter mit seiner anderen Beratungsfirma «Wikistrat», welche Aufträge von der US-Regierung erhält.
Salix, dessen Name auch in den «Panama Papers» auftaucht, reagierte auf die entsprechenden Berichte nicht.