Schwiegersohn des iranischen Präsidenten tritt nach Kritik zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Kambis Mehdisadeh wurde Vetternwirtschaft vorgeworfen.
- Kurz darauf verliess er das Geologische Amt wieder.
Der Schwiegersohn des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani ist am Montag nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft von seinem Posten als Leiter des Geologischen Amts zurückgetreten. Der Doktorand Kambis Mehdisadeh, der im August eine Tochter Ruhanis geheiratet hatte, war erst am Samstag für den hohen Posten im Industrie- und Bergbauministerium ernannt worden. Dies hatte unter Abgeordneten und Bürgern für scharfe Kritik gesorgt.
Mehdisadeh dankte dem Minister in seinem Rücktrittsschreiben für das Vertrauen, bat aber laut der Nachrichtenagentur Irna von seinen Aufgaben entbunden zu werden, «um mich auf meine wissenschaftliche Forschungsarbeit konzentrieren zu können». Der zuständige Minister Resa Rahmani hatte kurz zuvor noch versichert, Mehdisadeh sei allein «aufgrund seiner Kompetenz» gewählt worden und keineswegs, weil er der Schwiegersohn des Präsidenten sei.
Mehdisadeh arbeitet noch an einer Doktorarbeit zur Ölindustrie. In der Vergangenheit hat er unter anderem als Berater des Ölministeriums gedient. Nach seiner Ernennung hatte es in den sozialen Medien scharfe Kritik unter dem Hashtag #GuteGene gegeben. Dies spielt auf die Äusserung des Sohns eines prominenten Politikers an, der vergangenes Jahr seinen Geschäftserfolg damit erklärt hatte, dass er von seinen Eltern «gute Gene» geerbt habe.