Einsatzkräfte feuern während Flüchtlingsrettung Warnschüsse ab

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Deutschland,

Libysche Einsatzkräfte haben am Samstag während eines Einsatzes zur Rettung von 90 Menschen aus dem Mittelmeer Warnschüsse abgefeuert.

Rettungsschiff «Alan Kurdi» bei einem Einsatz im Juli
Rettungsschiff «Alan Kurdi» bei einem Einsatz im Juli - sea-eye.org/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Flüchtlingsrettung im Mittelmeer kam es zu einem Zwischenfall.
  • Libysche Einsatzkräfte haben Warnschüsse abgefeuert, wie «Sea Eye» berichtet.

Die libyschen Patrouillenboote seien «mit hoher Geschwindigkeit» auf das Rettungsschiff «Alan Kurdi» zugesteuert, die Einsatzkräfte seien maskiert gewesen, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler der Nachrichtenagentur AFP.

«So etwas noch nie erlebt»

Sie hätten die Flüchtlinge überdies mit Maschinengewehren bedroht. Letzlich sei es aber mit einem Hilfsboot gelungen, die Flüchtlinge, die zuvor auf einem Schlauchboot trieben, an Bord der «Alan Kurdi» zu nehmen.

«Die akute Bedrohungssituation ist beendet», sagte Isler am Nachmittag. Er zeigte sich zugleich empört über das Verhalten der «Schwerverbrecher» aus Libyen. «So etwas haben wir noch nie erlebt - weder mit der 'Alan Kurdi' noch mit anderen Schiffen», sagte Isler.

Die libyschen Schiffe hätten «keine Bootskennung» gehabt und mit ihrem Bordgeschütz gedroht. Sie hätten die «Alan Kurdi» eingekreist, so dass sie zeitweise nicht mehr manövrierfähig gewesen sei.

Keine Schwerverletzten

Bei einer Kollision zwischen der «Alan Kurdi», dem dazugehörigen Rettungsboot und dem Schlauchboot seien mehrere Menschen ins Wasser gefallen und von den libyschen Booten an Bord genommen worden, dann aber wieder ins Wasser gesprungen. Im Endeffekt sei aber niemand schwer verletzt worden, sagte Isler.

«Wir haben den Eindruck, dass wir alle Leute an Bord nehmen konnten.» Die libyschen Boote hätten dann abgedreht, die «Alan Kurdi» sei in Richtung Norden unterwegs. Sea Eye teilte via Twitter mit, dass die 17 Mitglieder der Crew und die 90 Geretteten «sicher an Bord» seien.

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