Sea Watch sucht weiterhin sicheren Hafen
Ein Schiff der deutschen Organisation «Sea Watch» hat kurz vor Weihnachten Flüchtlinge vor Libyen gerettet. Angelegt hat das Schiff aber immer noch nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schiff «Sea Watch 3» sucht weiterhin nach einem sicheren Hafen.
- Weder Malta noch Italien wollen private Seenotretter anlegen lassen.
Die Lage auf den Schiffen deutscher Seenotretter, die auf dem Mittelmeer mit Dutzenden Migranten ausharren, verschlechtert sich nach Angaben einer Hilfsorganisation zusehends. Nach einer Pause kehre der Sturm nun zurück; man brauche dringend einen sicheren Hafen, twitterte die Berliner NGO Sea-Watch heute Mittwoch. Viele Menschen an Bord litten unter Seekrankheit.
Nachdem Neujahr für uns ins Wasser gefallen ist, erlaubten uns Wind und Wellen eine kurze Pause. Wir haben versucht, es für alle bequem zu machen mit einem Filmabend in der überfüllten Recovery Area. Aber die Pause ist um: Der Sturm kehrt zurück - wir brauchen einen #PortofSafety pic.twitter.com/7FWRTn9Sqf
— Sea-Watch (@seawatchcrew) January 2, 2019
Die «Sea-Watch 3» hatte am 22. Dezember vor Libyen Migranten gerettet und ist seitdem mit 32 Flüchtlingen an Bord auf dem Meer blockiert. «Diese Situation ist nicht mehr tragbar und menschlich wie politisch nicht zu verantworten», erklärte Sea-Watch.
Zudem wartet in der Nähe der «Sea-Watch 3» ein Schiff der Regensburger Organisation Sea-Eye mit 17 Migranten an Bord auf eine Erlaubnis zum Anlaufen eines Hafens. Die «Professor Albrecht Penck» fährt unter deutscher Flagge, die «Sea-Watch 3» unter niederländischer. «Deutschland kann und muss jetzt mehr Verantwortung übernehmen», schrieb Sea-Eye auf Facebook.
Weder Malta noch Italien wollen private Seenotretter in ihren Häfen anlegen lassen, weil sich die EU-Staaten nicht auf eine Verteilung der Bootsflüchtlinge einigen können.