Ein iranischer Spitzenpolitiker äussert ungewöhnliche Kritik an den Beziehungen zu Russland.
Teheran, die Hauptstadt des Irans.
Teheran, die Hauptstadt des Irans. (Archivbild) - Pixabay

Ein konservativer iranischer Spitzenpolitiker äussert angesichts von neuen Sanktionen und diplomatischen Spannungen ungewöhnliche Kritik an den Russland-Beziehungen seines Landes. In einem Post auf der Plattform X verwies Ali Motahari, ehemaliger Vizepräsident des Parlaments, auf die neuen Sanktionen, die Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wegen Irans Lieferung ballistischer Raketen an Russland verhängt hatten.

Gleichzeitig beklagte Motahari diplomatische Spannungen mit der russischen Regierung über ihre Kaukasus-Politik. Irans Aussenministerium bestreitet die Raketen-Lieferungen vehement. In den vergangenen Tagen hatte im Iran ein Vorschlag für Wirbel gesorgt, der die Geopolitik im Kaukasus verändern könnte. Der Iran grenzt im Nordwesten an Armenien, an das Kernland von Aserbaidschan sowie an die autonome Republik Nachitschewan, die ebenfalls zu Aserbaidschan gehört.

Russlands Pläne sorgen für Unruhe

Es gibt von Russland unterstützte Pläne, beide Teile Aserbaidschans durch einen Korridor zu verbinden. Teheran befürchtet, dass dadurch seine strategisch wichtige Verbindung zu Armenien gestört werden könnte. Der sogenannte Sangesur-Korridor würde zudem eine direkte Verbindung Aserbaidschans in die Türkei schaffen.

Die Islamische Republik Iran ist wegen seines umstrittenen Atomprogramms, Menschenrechtsverletzungen und seiner Nahost-Politik zunehmend politisch isoliert. Die Staatsführung verstärkte in den vergangenen Jahren daher ihre Beziehungen zu Russland und China.

So ist die Islamische Republik inzwischen Mitglied der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und seit Jahresbeginn Teil der Staatenvereinigung Brics. Die Strategie löst aber auch Kritik im Iran aus. Viele Menschen wünschen sich eine Verbesserung der Beziehung zum Westen. Auch Konservative kritisieren die Ausrichtung nach Osten.

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