Abstimmung Waffenrecht und STAF Steuervorlage

Heute Sonntag entschied das Volk über das Waffengesetz und die AHV-Steuervorlage. Mit erfreulichem Resultat für die Bundesräte Keller-Sutter, Maurer und Berset.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Stimmvolk nimmt die STAF Steuervorlage sowie das Waffenrecht an.
  • Damit setzt sich der Bundesrat durch.
  • Hier sehen Sie den Überblick über den Abstimmungssonntag.

Wir beenden hiermit die Berichterstattung zum Abstimmungssonntag. Das Volk hat heute eindeutig entschieden: Ja mit 66,4 Prozent zum Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF). Und ebenfalls Ja mit 63,7 Prozent zur Umsetzung der Änderung der EU-Waffenrichtlinie.

STAF Waffenrichtlinie
Die Abstimmungsergebnisse der STAF Steuervorlage und der Waffenrichtlinie. - Nau
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Alle Kantone ausser der Tessin sind sich einig. - Nau

17.19: Economiesuisse-Chefin Monika Rühl kommentiert das Ja zur STAF Steuervorlage. Hier gehts zum ganzen Interview.

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Monika Rühl, Direktorin Economiesuisse, zu den heutigen Abstimmungsresultaten. - Nau

17.12: Für SP-Präsidentin Jacqueline Badran ist klar, dass beide Lösungen der STAF nur auf Zeit sind. Das ganze Interview mit Jacqueline Badran finden Sie hier.

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Jacqueline Badran erklärt, warum die Kantone Steuersubstrat vernichten. - Nau

16.52: Karin Keller-Sutter, erst seit diesem Jahr Justizministerin, feiert bereits ihren ersten Erfolg an der Urne. Das Ja zum Waffenrecht kommentiert sie kühl und nüchtern, ja geradezu emotionslos.

«Damit wird es im Schweizer Waffenrecht einzelne Anpassungen geben», sagt sie. «Das traditionelle Schiesswesen kann weiter gepflegt werden. Wir bleiben damit der Tradition treu, wollen aber die Sicherheit garantieren. Die Weiterführung der Schengenmitgliedschaft ist klar im Interesse der Schweiz.»

Schliesslich kommentiert sie den emotionalen Wahlkampf: «Dieser Abstimmungskampf hat zu grossen Auseinandersetzungen geführt. Das zeigt, dass wir in der Schweiz mitentscheiden können.»

Keller-Sutter
Bundesrätin Karin Keller-Sutter will die Begrenzungsinitiative verhindern. - Keystone

16.41: Zufrieden mit dem Abstimmungsresultat ist auch Sozialminister Alain Berset. Für jeden Franken, der durch die Steuerrevision verloren geht, erhält die AHV einen Franken. Pro Jahr etwa zwei Milliarden.

«Das sind zwei wichtige Schritte für uns», so Berset. «Die zwei Milliarden sind eine sehr willkommene Unterstützung für die AHV. Es ist etwa die Hälfte der nötigen Unterstüztung bis 2030. Deshalb braucht es eine grundlegende Reform der AHV

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...und auf die Politik. Hier abgebildet: Gesundheitsminister Alain Berset. - Keystone

16.33: Bundespräsident Ueli Maurer kommentiert das Ja zur Steuervorlage. Im zweiten Anlauf kann der Finanzminister die Steuerreform heute durchbringen. In Richtung Brüssel sagt Maurer: «Manchmal geht es etwas länger, aber die Schweiz fällt vernünftige Entscheide.»

Er zeigt sich erleichtert. «Mit diesem Ja hat man im Bereich der Steuern ein wichtiges Signal ausgesendet. Es gibt Sicherheit für die Firmen, für die Arbeitsplätze und für die AHV. Bei der AHV liegt die Betonung auf erstem Schritt.» Weitere müssten natürlich folgen.

ueli maurer
Bundespräsident Ueli Maurer. - keystone

Und weiter: «Es muss klar sein, dass wir von dieser grauen Liste definitiv verschwinden. Wir haben nun ein Steuersystem das konform ist mit der OECD und der EU. Die Umsetzung in den Kantonen läuft. Damit werden wir für die nächsten Jahre ein berechenbares Steuersystem haben – und das ist wichtig.»

Im Kanton Bern wurde ein Versuch zur Umsetzung abgelehnt und heute sagte auch der Kanton Solothurn Nein zur kantonalen Steuerreform. Droht hier Gefahr, Herr Maurer? «Ich denke nicht. Im Kanton Bern fand die Abstimmung statt, bevor die nationale Diskussion überhaupt lanciert war. Und Solothurn hat ein sehr, sehr ehrgeiziges Programm vorgelegt. In Solothurn war die rote Lampe immer an. Aber es ist klar, es wird sicher nicht überall so schlank durchgehen.»

16.30: Die Bundesräte Karin Keller-Sutter, Ueli Maurer und Alain Berset informieren vor den Medien zu den Abstimmungsresultaten.

16.14: Eine Zusammenfassung der heutigen Abstimmungen in den Kantonen finden Sie hier.

16.05: Die Schlussresultate der heutigen Abstimmung: Die STAF Steuervorlage wird mit 66,4 Prozent angenommen. Die Anpassung des Waffenrechts wird mit 63,7 Prozent angenommen.

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Die Schlussresultate mit jeweils fast zwei Drittel Ja-Anteilen. - Nau

15.58: Mittlerweile ist das Bild komplett. In allen Kantonen wird die STAF Steuervorlage angenommen. Das Waffenrecht wird nur im Tessin abgelehnt.

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Alle Kantone stehen hinter der STAF. Alle Kantone ausser das Tessin nehmen die Waffenrechtsrevision an. - Nau

15.46: Wer war über alle 32 Vorlagen von heute gesehen am meisten auf der Linie der Stimmbevölkerung? Es sind FDP, CVP und BDP.

15.08: Nach dem Ja zur STAF gehören BDP, CVP, EVP, FDP und SP zu den Wahlgewinnern, Grüne und GLP zu den Verlierern. Bezüglich Waffenrecht ist lediglich die SVP auf der Verliererseite. Die kriselnde Volkspartei kann als wieder keinen Erfolg vorweisen.

Das Ja zum Steuerreform-AHV-Deal ist indes ein Erfolg für Finanzminister Ueli Maurer (SVP) und Sozialminister Alain Berset (SP). Über das Waffenrechts-Ja kann sich die neue Justizministerin Karin Keller-Sutter (FDP) freuen.

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Bundesrätin Karin Keller-Sutter ist im Gespräch mit den Nachbarsländern über baldige Grenzöffnungen. - keystone

15.02: Gemäss Hochrechnung von gfs.bern lag die Stimmbeteiligung bei 43 Prozent. Im langjährigen Vergleich nimmt die Beteiligung zu. Zwischen 1990-1999 lag sie bei 41,4 Prozent, 2000-2009 bei 44,6 und 2010-2019 nun bei 45,4 Prozent.

14.48: Nach dem Ja zur Steuervorlage gibt es bereits die ersten Forderungen. Tamara Funiciello will die Umsetzung in den Kantonen genau beobachten und verhindern, dass die Steuerausfälle auf den Buckel der Bevölkerung abgewälzt werden. Für sie ist klar, warum die Bevölkerung zum «Kuhhandel» Ja gesagt hat.

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Das Statement von der Präsidentin der Juso, Tamara Funiciello. - Nau

Der Städteverbund um Präsident Kurt Fluri fordert ebenfalls, dass die Steuerreform in den Kantonen nun fair umgesetzt wird.

14.29: Die Übersicht der Kantone zeigt ein deutliches Bild. Alle Kantone nehmen beide Vorlagen an. Einzig der Tessin sagt Nein zum Waffenrecht. Für den Kanton Bern gibt es noch keine Angaben.

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Ein klares Bild: Weder die STAF noch die Waffenrechtsrevision sind umstritten. - Nau

Das Komitee für ein doppeltes Ja kann heute die Korken knallen lassen.

13.38: Die bisher bekannten Kantone sind bei beiden Vorlagen einer Meinung. Bei manchen Kantonen handelt es sich um vorläufige Hochrechnungen.

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Die Kantone sind sich einer Meinung. - Nau

13.19: Die Resultate zur den kantonalen Abstimmungen finden Sie übrigens hier. SP-Präsident Christian Levrat freut sich beispielsweise über das Nein im Kanton Solothurn zur Umsetzung der STAF.

13.00: Die zweite Hochrechnung von gfs.bern zeigt, dass auch die STAF wahrscheinlich deutlich angenommen wird. Wie beim Waffenrecht zeichnet sich eine Zweidrittelsmehrheit ab.

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Das Stimmvolk nimmt beide Vorlagen deutlich an, gemäss der zweiten Hochrechnung. - Nau

12.31: Die erste Hochrechnung von gfs.bern geht von einem Ja-Anteil von 67 Prozent für das Waffenrecht aus.

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Deutliches Ja für die Revision des Waffenrechts. - Nau

12.24: Der Kanton Nidwalden hat die definitiven Resultate bereits. 69 Prozent Ja zur STAF, 53,4 Prozent Ja zum Waffenrecht.

Zwischenergebnisse aus den anderen Kantonen deuten bei der Steuerrevision auf ein Ja hin. Aargau: 59,9% Ja. Appenzell Ausserrhoden: 67,5% Ja. Baselland: 63,4% Ja. Graubünden: 67,8% Ja. Luzern: 68,4 Ja. Schwyz: 58,3% Ja. Solothurn: 56,9% Ja. St. Gallen: 64,9% Ja. Thurgau: 62,2% Ja. Waadt: 81,4% Ja. Wallis: 71.0% Ja. Zürich: 68,1% Ja.

Ebenfalls eindeutig ist das vorläufige Ja zum Waffenrecht. Aargau: 55,4% Ja. Appenzell-Ausserrhoden: 64,7% Ja. Baselland: 61,5% Ja. Graubünden: 52,7% Nein. Luzern: 60,1% Ja. Neuenburg: 65,1% Ja. Schwyz: 54,7% Nein. Solothurn: 51,0% Ja. St. Gallen: 59,9% Ja. Thurgau: 52,2% Ja. Waadt: 67,7% Ja. Wallis: 55,1% Ja. Zürich: 69,7% Ja.

12.19: Der Kanton St. Gallen gibt gemäss Zwischenresultaten dem Waffenrecht grünes Licht mit knapp 60 Prozent. Noch deutlicher wird die STAF angenommen.

12.12: Befürworter des «Kuhhandels» zwischen Steuerreform und AHV-Zustupf zeigen sich ob der ersten Hochrechnungen zu einem Ja erfreut. Alle Parteien ausser den Grünen, der GLP und der SVP (Stimmfreigabe) stimmen der STAF zu.

Weniger gross ist die Freude auf Seite der Gegner. Michael Töngi von den Grünen erklärt die Ablehnung bei der STAF mit der Verknüpfung zwischen der Steuerreform mit der AHV. Das Pendel habe zugunsten des AHV-Zückerlis ausgeschlagen, so der Luzerner Nationalrat.

12.08: Im Kanton Graubünden zeigen die Zwischenresultate 69 Prozent Ja für die STAF und knapp 52 Prozent zum Waffenrecht.

12.04: Gemäss SRF Trendanalyse zeichnet sich für die Steuerreform ein deutliches Ja ab. Bei der Waffenrechtsrevision wird das Ja wohl knapper ausfallen.

Lukas Golder geht bei beiden Vorlagen von einem Ja von über 60 Prozent aus, sagt er bei SRF. «Es hat offenbar geklappt einen Bogen von links zu rechts zu schlagen», kommentiert der Co-Leiter von gfs.bern.

11.52: Oberkirch im Kanton Luzern sagt Ja zur STAF und zum Waffenrecht.

11.41: Zweimal Ja im toggenburgischen Lichtensteig, Kanton St. Gallen.

11.33: Die ersten Resultate deuten deuten beim AHV-Steuerreform-Deal auf ein Ja hin. Dies entspricht den Umfragen. Das Waffenrecht hingegen scheint weniger klar durchzukommen. Trotzdem ist tendenziell ein Ja zu erwarten.

11.14: Auch Gebenstorf und Schinznach sagen Ja zum Waffenrecht. Erste gesicherte Trends werden werden wir kurz nach 12 Uhr haben.

11.03: Pars pro toto? Boswil hatte 2017 die Unternehmenssteuerreform III abgelehnt – heute nimmt die Aargauer Gemeinde die STAF klar an.

10.56: Weitere Zustimmung für die STAF. Auch Birr (55%) und Bettwil (54%) sagen ja. Birr nimmt auch das Waffenrecht an, Bettwil sagt nein.

10.48: Die ersten Gemeinden zeichnen kein eindeutiges Bild. In den letzten Umfragen zeichnete sich hingegen ein relativ klares Bild ab. 59 Prozent sagten ja zur AHV-Steuervorlage. Zur EU-Waffenrichtlinie sagten 65 Prozent ja.

10.36: Eine weitere Gemeinde gibt ihre Resultate bekannt. In Bergdietikon AG gibt es ein Ja zu beiden Vorlagen. Die Aargauer Landgemeinden Uerkheim (60%), Schwaderloch (68%), Boswil lehnen das Waffenrecht ab.

10.34: Lukas Golder von gfs.bern wird bei SRF kurz nach 12 Uhr die ersten gesicherten Trends präsentieren.

10.32: Auch Kallen AG lehnt das Waffenrecht ab. Wird es für die Übernahme des EU-Waffenrechts doch eng?

10.30: Herzlich willkommen zum Live-Ticker zum Abstimmungssonntag. Die ersten Resultate sind bekannt. Die Aargauer Gemeinde Reinach lehnt das Waffenrecht ab, nimmt dafür die STAF knapp an. Reinach ist eher SVP-dominiert. Der Aargau gilt als Gradmesser für die restliche Schweiz.

Darum geht es am heutigen Abstimmungssonntag

Das Stimmvolk entscheidet am (heutigen) Sonntag über zwei eidgenössische Vorlagen: die AHV-Steuervorlage (Staf) und das revidierte Waffengesetz. Für beide Vorlagen wird nach den Umfragen ein Ja erwartet.

Bundespräsident Ueli Maurer.
Finanzminister Ueli Maurer versucht zwei Jahre nach dem Nein zur USR III erneut die Steuergesetz-Revision. - Keystone

59 Prozent gaben bei der letzten Umfrage von SRG an, die AHV-Steuervorlage anzunehmen. Bei der EU-Waffenrichtlinie waren es gar 65 Prozent Ja.

Sämtliche Parteien ausser die SVP befürworten das Waffenrecht. Bei der STAF Steuervorlage sagen BDP, CVP, EVP, FDP und SP ja, Grüne und GLP sagen Nein, die SVP hat Stimmfreigabe beschlossen.

Steuerrechtsrevision: Gleiche Besteuerung für alle Firmen

Mit der STAF sollen die heutigen Steuerprivilegien für hauptsächlich im Ausland tätige Firmen abgeschafft werden. Damit diese nicht abwandern, sollen international akzeptierte Anreize eingeführt werden. Dazu gehören Abzüge für Forschung und Entwicklung oder die Patentbox. Die meisten Kantone wollen ausserdem die Gewinnsteuersätze senken.

Ein Zustupf von jährlich einer Milliarde Franken aus der Bundeskasse gibt ihnen den nötigen finanziellen Spielraum. Ausserdem sollen als Ausgleich 2 Milliarden Franken pro Jahr in die AHV fliessen. Die AHV-Zusatzfinanzierung wird teils durch höhere Beiträge, teils aus der Bundeskasse finanziert.

Staf Steuervorlage Waffenrecht
Das neue EU-Waffenrecht dürfte vom Schweizer Stimmvolk angenommen werden. Ebenso die Staf Steuervorlage. - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Waffenrechtsrevision: Registrierung von halbautomatischen Waffen

Der Grund für die Revision des Waffengesetzes ist die neue EU-Waffenrichtlinie, die unter dem Eindruck von Terroranschlägen entstand. Die Schweiz muss die Richtlinie umsetzen, wenn sie Teil des Schengen-Raums bleiben will. Das Referendum haben die Schützen ergriffen.

Von den Änderungen betroffen sind vor allem Käufer halbautomatischer Waffen mit grossem Magazin. Solche Waffen - beispielsweise Sturmgewehre - gelten neu als verbotene Waffen. Im Schiessport könnten sie weiterhin verwendet werden, doch bräuchte es für den Kauf eine Ausnahmebewilligung statt wie heute einen Waffenerwerbsschein.

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