Suu Kyi in Myanmar zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt
Zu 17 Jahren Haft wurde die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi letztes Jahr verurteilt. Nun folgen drei Jahren dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- Im vergangenen Jahr wurde Aung San Suu Kyi zu 17 Jahren Haft verurteilt.
- Nun verurteilt die Justiz die entmachtete Regierungschefin zu weiteren drei Jahren Haft.
Die Militärjunta in Myanmar lässt die Justiz weiter massiv gegen die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi vorgehen.
Die bereits im Gefängnis sitzende Friedensnobelpreisträgerin sei zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt worden. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Verhandlungskreisen. Die 77-Jährige sei des Betrugs während der Wahlen 2020, die Suu Kyis Partei deutlich gewonnen hatte, schuldig gesprochen worden.
Die Angeklagte sei zu «drei Jahren Haft mit harter Arbeit» verurteilt worden, erfuhr AFP. Während der Verhandlung habe Suu Kyi bei guter Gesundheit gewirkt.
Bereits 17 Jahren Haftstrafe
Sie war wegen verschiedener Vorwürfe seit der Machtergreifung des Militärs im vergangenen Jahr bereits zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Schuldig gesprochen wurde sie unter anderem der illegalen Einfuhr von Funkgeräten, Verstössen gegen die Corona-Regeln und Korruptionsvorwürfen.
Die 77-Jährige hatte nach dem Militärputsch zunächst unter Hausarrest gestanden. Im Juni wurde sie in ein Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw gebracht und ihr Kontakt zur Aussenwelt ist äusserst begrenzt. Auch viele ihrer politischen Weggefährten sind inhaftiert. Im Juli wurde zudem ein früherer Abgeordneter der Partei von Suu Kyi hingerichtet.
Die Militärjunta in Myanmar geht seit ihrer Machtübernahme im Februar 2021 hart gegen Andersdenkende vor. Mehr als 2200 Menschen wurden seitdem getötet und mehr als 15.000 festgenommen.