«Tagesspiegel»: Gabriel will nicht mehr für den Bundestag kandidieren
Der frühere SPD-Vorsitzende und Ex-Aussenminister Sigmar Gabriel will offenbar seine politische Karriere beenden.

Das Wichtigste in Kürze
- Ex-SPD-Chef sitzt seit 2005 im Bundestag.
Nach Informationen des «Tagesspiegels» vom Sonntagausgabe informierte Gabriel bereits die drei Vorsitzenden seiner regionalen SPD-Kreisverbände darüber, dass er bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr kandidieren werde. Gabriel sei schon länger fest entschlossen gewesen, seine politische Laufbahn endgültig zu beenden.
Gabriel habe diese Entscheidung aber nicht vor der Europawahl an diesem Sonntag öffentlich machen wollen, um keine zusätzliche Unruhe in den Wahlkampf zu bringen, berichtete die Zeitung weiter. Die Partei am Ort solle aber genug Zeit haben, eine neue Kandidatin oder einen neuen Kandidaten zu finden. Gabriel selbst wollte sich auf Anfrage dazu nicht äussern.
Alle Versuche der regionalen SPD-Vertreter, den früheren Vorsitzenden umzustimmen, scheiterten demnach. «Wir bedauern das sehr, weil es schwer werden wird, seine Ergebnisse zu halten. Aber man kann schon verstehen, dass er sich das Theater in Berlin nicht länger antun will», sagte einer der Teilnehmer dem «Tagesspiegel». Die Frage, ob Gabriel sein Bundestagsmandat bis zum Ende der Wahlperiode behalte oder früher ausscheide, sei auch thematisiert, aber nicht endgültig entschieden worden.
Gabriel war 1977 in die SPD eingetreten und sitzt seit 2005 im Bundestag. Von 2009 bis 2017 war er der Vorsitzende der SPD. Der frühere Aussenminister ist Autor der Holtzbrinck-Gruppe, zu der auch der «Tagesspiegel» gehört.