Tausende Flüchtlinge in Indonesien protestieren gegen australische Einwanderungspolitik
In Indonesien haben tausende Flüchtlinge gegen die australische Einwanderungspolitik protestiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Demonstranten: «Wir werden in Abwesenheit unserer Grundrechte festgehalten».
Bei Demonstrationen in mehreren indonesischen Städten am Dienstag forderten sie eine Lockerung der harten Aufnahmebedingungen für Flüchtlinge. In der Hauptstadt Jakarta drohten 15 Migranten mit einem Hungerstreik.
In Makassar versammelten sich 600 Demonstranten vor dem australischen Konsulat und überreichten Diplomaten einen Brief. «Wir werden hier in dieser Vorhölle in Ermangelung unserer Grundrechte festgehalten», hiess es in dem Brief. Die meisten der rund 14.000 Migranten in Indonesien stammen aus Afghanistan, Somalia und Myanmar. Die meisten wollen eigentlich nach Australien. Viele Flüchtlinge in Indonesien leben in Internierungslagern oder auf der Strasse.
Australien wird seit längerem für seine Flüchtlingspolitik kritisiert. Das Land schickt seit 2013 Flüchtlingsboote unter anderem zurück nach Indonesien. Dies hat zur Folge, dass kaum noch Flüchtlinge in Australien ankommen und dass zahlreiche Flüchtlinge in Indonesien festsitzen. Indonesien ist nicht der UN-Flüchtlingskonvention beigetreten und damit rechtlich nicht zum Schutz von Flüchtlingen verpflichtet.