Die Verhandlungen im Handelsstreit laufen wieder: Am Freitag wird eine hohe Delegation aus China von US-Präsident Trump erwartet.
Handelsstreit
Die USA und China wollen wieder über den Handelsstreit reden. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Weissen Haus wird am Freitag eine hohe Delegation aus China erwartet.
  • Trump verbreitet im Vorfeld Optimismus – der Handelsstreit könnte gelöst werden.
  • Analysten warnen aber vor zu viel Zuversicht.
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Ranghohe Vertreter der USA und China haben ihre Verhandlungen um ein umfassendes Handelsabkommen in Washington fortgesetzt. Mit Spannung wurde am Freitag ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Delegationsleiter, Vizepremier Liu He, erwartet.

Es sollte am Nachmittag (Ortszeit) im Weissen Haus stattfinden. Zunächst gab es Gespräche, die auf US-Seite vom Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin angeführt wurden.

Trump verbreitet Optimismus

Trump hatte nach dem Auftakt der neuen Gesprächsrunde am Donnerstag Optimismus verbreitet und gesagt, die Verhandlungen liefen «wirklich gut». Er hatte vor mehr als einem Jahr den Handelskrieg der beiden grössten Volkswirtschaften angezettelt. Der Konflikt war zuletzt eskaliert und lastet auf der globalen Konjunktur.

Auch am Freitag zeigte sich Trump von den Gesprächen angetan. Auf Twitter schrieb er: «Gute Dinge passieren bei den Verhandlungen.» Er spüre «wärmere Gefühle als in der jüngsten Vergangenheit».

Zum geplanten Treffen mit Vize Liu He schrieb er: «Alle wünschen sich, dass etwas Bedeutendes passiert!»

Analysten bleiben skeptisch

Trumps Äusserung zum Verlauf der Verhandlungen rief positive Reaktionen an den Märkten hervor. Analysten warnten aber vor zu viel Zuversicht. Edward Moya vom Handelshaus Oanda wies darauf hin, dass ein Abkommen zwischen den USA und China schon mehrfach geplatzt sei.

Er hält aber ein Teilabkommen für möglich. So könnte etwa die für Mitte Oktober geplante, nächste Runde von Zollerhöhungen auf Eis gelegt werden. Das hängt aber auch von der Kompromissbereitschaft der Chinesen ab.

treffen usa china
Der chinesische Vizepräsident Liu He (m.) mit Robert Lighthizer (l.) und Steve Mnuchin. - Keystone

Denn Trumps Forderungen sind weitreichend: Er pocht auf eine Beseitigung von Marktschranken und kritisiert unter anderem die Verletzung von Urheberrechten. Auch fordert er strukturelle Veränderungen in China, die der Führung in Peking aber zu weit gehen.

Trump hat wiederholt betont, aus seiner Sicht habe China grösseres Interesse an einem Abkommen als die USA. «Sie wollen einen Deal machen, aber will ich das?», twitterte er am Donnerstag.

Sollte in den Gesprächen kein Durchbruch erzielt werden, sollen am Dienstag bestehende Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von rund 250 Milliarden US-Dollar von 25 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden.

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