Trump droht Brics-Staaten mit 100 Prozent Zöllen bei Dollar-Abkehr
US-Präsident Trump warnt Brics-Länder vor Abwendung vom Dollar. Er droht mit massiven Zöllen und fordert Zusage zur Beibehaltung der US-Währung.
US-Präsident Donald Trump drohte den Brics-Staaten mit drastischen Konsequenzen, sollten sie sich vom US-Dollar als Leitwährung abwenden. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social kündigte Trump an, Zölle von 100 Prozent zu erheben, wie «Business Insider» berichtet.
«Wir werden von diesen offenbar feindseligen Ländern die Zusage verlangen, dass sie weder eine neue Brics-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen», schrieb Trump.
Der Republikaner fügte hinzu, dass die betroffenen Länder sich andernfalls ein anderes Land suchen könnten. Zur Brics-Gruppe gehören Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Iran, Ägypten, Äthiopien, die VAE und Indonesien.
Trump setzt auf harte Linie
Trumps Ankündigung folgt seiner bekannten harten Linie in der Handelspolitik. Bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 setzte der Präsident verstärkt auf Zölle als Druckmittel.
Ökonomen warnen jedoch vor den möglichen Folgen solcher Massnahmen. Weitreichende Zölle würden voraussichtlich zu einem Anstieg der Preise in den USA führen, analysiert «Business Insider».
Dies könnte die amerikanischen Verbraucher zusätzlich belasten und die Wirtschaft des Landes negativ beeinflussen.
Brics-Staaten streben Unabhängigkeit an
Die Brics-Staaten haben in der Vergangenheit mehrfach Kritik an der Dominanz des US-Dollars im internationalen Zahlungsverkehr geäussert. Insbesondere Russlands Präsident Wladimir Putin drängt auf ein unabhängiges Zahlungs- und Verrechnungssystem innerhalb der Gruppe.
Moskau hoffe, westliche Sanktionen durch die Einführung einer anderen, nicht westlichen Währung abzufedern, berichtet der «Deutschlandfunk». Diese treffen vor allem den russischen Finanzsektor.
Reaktionen auf Trumps Drohung
Die Ankündigung des US-Präsidenten hat bereits erste Reaktionen hervorgerufen. Laut «Berliner Zeitung» habe der indische Aussenminister Jaishankar erklärt, dass sein Land «niemals ein Befürworter der Entdollarisierung» gewesen sei.
Der stellvertretende russische Aussenminister und Brics-Sherpa Sergej Rjabkow zeigt sich gesprächsbereit. Er betonte, man sei bereit, Trump zu erklären, dass es nicht um die Abschaffung des Dollars gehe. Vielmehr wolle man «Konsequenzen aus Washingtons verfehlter Politik» ziehen.
Mächtiges Staatenbündnis
Die Brics-Gruppe wurde 2006 als Wirtschaftsbündnis gegründet und hat sich seitdem zu einem einflussreichen geopolitischen Akteur entwickelt. Die Mitgliedsstaaten repräsentieren zusammen rund 40 Prozent der Weltbevölkerung und einen bedeutenden Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt.
Ziel des Bündnisses ist es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und den Einfluss der Schwellenländer in der Weltwirtschaft zu erhöhen. Die Gruppe strebt eine Reform der globalen Wirtschaftsordnung an, die ihrer Ansicht nach von westlichen Institutionen dominiert wird.