Trump empfängt in Florida Anführer der Republikaner im Repräsentantenhaus
Das Wichtigste in Kürze
- Derweil neuer Wirbel um rechte Abgeordnete Marjorie Taylor Greene.
Der Ex-Staatschef empfing Kevin McCarthy am Donnerstag in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida, wie Trump mitteilen liess. In einer Erklärung war von einem «sehr guten und herzlichen» Treffen die Rede. Die Erstürmung des Kapitols durch radikale Trump-Anhänger am 6. Januar wurde nicht erwähnt.
«Sie haben über viele Themen gesprochen, das Wichtigste war eine Rückeroberung des Repräsentantenhauses im Jahr 2022», hiess es in der Erklärung. Trumps «Beliebtheit» sei «grösser als jemals zuvor», deswegen sei seine Unterstützung von grosser Bedeutung. Zusammen mit der Erklärung wurde ein Foto veröffentlicht, das Trump und McCarthy in Mar-a-Lago zeigt.
Das Treffen macht den grossen Einfluss deutlich, den Trump auch nach seiner Abwahl auf die Republikanische Partei ausübt. Zwar haben sich einige Republikaner nach Trumps monatelanger Kampagne gegen seine Abwahl und nach der Kapitol-Erstürmung von dem früheren Präsidenten abgewandt. Die Mehrheit der Konservativen steht aber hinter dem 74-Jährigen, der bei der Basis nach wie vor sehr populär ist.
Teile der Basis und der Partei haben sich in den Trump-Jahren zunehmend radikalisiert. Symbolisch dafür steht die weit rechts stehende neue Abgeordnete Marjorie Taylor Greene.
Die Politikerin mit Nähe zur Verschwörungsbewegung QAnon stand am Donnerstag im Zentrum einer neuen Polemik: Ein demokratischer Abgeordneter forderte einen Ausschluss der 46-Jährigen aus dem Repräsentantenhaus, nachdem der Nachrichtensender CNN frühere Äusserungen Greenes publik gemacht hatte, in denen sie eine Hinrichtung demokratischer Politiker zu unterstützen schien.
So bezeichnete Greene die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, einmal als Verräterin: «Verrat ist ein Verbrechen, auf das die Todesstrafe steht. Nancy Pelosi ist des Verrats schuldig.»
Greene hat gemeinsam mit einigen anderen Republikanern auch damit für Aufsehen gesorgt, dass sie im Parlamentsgebäude eine Waffe tragen will. Pelosi warnte am Donnerstag, «der Feind ist im Repräsentantenhaus»: «Wir haben Mitglieder des Kongresses, die ihre Schusswaffen mit in den Sitzungssaal bringen wollen und die anderen Mitgliedern Gewalt angedroht haben.»