US-Präsident Donald Trump erwägt eine Einstufung der aus Ägypten stammenden Muslimbruderschaft als «terroristische» Bewegung.
Trump und  Ägyptens Staatschef al-Sisi Anfang April
Trump und Ägyptens Staatschef al-Sisi Anfang April - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufnahme in Schwarze Liste hätte Sanktionen zur Folge.
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Trump habe mit seinem Sicherheitsteam sowie ausländischen Regierungspolitikern darüber beraten, ob die Muslimbruderschaft auf die offizielle US-Liste der «ausländischen Terrororganisationen» gesetzt werden solle, teilte Präsidentensprecherin Sarah Sanders am Dienstag in Washington mit. Das entsprechende Prüfverfahren innerhalb der US-Regierung laufe weiter.

Wenn Organisationen auf die Schwarze Liste der USA gesetzt werden, hat dies Sanktionen zur Folge. Vor drei Wochen war der ägyptische Staatschef Abdel Fattah al-Sisi bei Trump zu Besuch. Al-Sisi geht hart gegen Islamisten mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft vor.

Der frühere Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte war 2013 durch einen Putsch gegen den mit der Muslimbruderschaft verbündeten Präsidenten Mohammed Nursi an die Macht gekommen. Kurz nach dem Putsch wurde die Muslimbruderschaft in Ägypten als Terrororganisation eingestuft und verboten.

Die 1928 gegründete Muslimbruderschaft ist die älteste sunnitisch-islamistische Bewegung. In ihrer langen Geschichte pendelte sie immer wieder zwischen gewalttätiger Opposition und Zusammenarbeit mit der politischen Führung, zwischen Einsatz für einen islamistisch geprägten Staat und Bekenntnissen zur Demokratie. Der Einfluss der Muslimbruderschaft reicht weit über Ägypten hinaus.

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