Trump kündigt Entsendung von hunderten Bundespolizisten nach Chicago an
US-Präsident Trump hat die «sofortige» Entsendung von Einheiten der Bundespolizei in die drittgrösste Stadt der USA angekündigt. Die Bürgermeisterin wehrt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump will nach zwölf erschossenen am Wochenende nun Bundesbeamten in Chicago einsetzten.
- Die Bürgermeisterin Lightfoot ist strikt gegen den Einsatz von Bundesbeamten.
- Die Zahl der Schusswaffenvorfälle in der Metropole hat in diesem Sommer stark zugenommen.
Nach dem jüngsten Gewaltausbruch in Chicago hat US-Präsident Donald Trump die «sofortige» Entsendung von Einheiten der Bundespolizei angekündigt. Die Bügermeisterin Lightfoot der drittgrössten Stadt der USA ist strikt gegen den Einsatz von Bundesbeamten.
Auch in weitere «von Gewaltkriminalität heimgesuchte» Städte würden Bundesbeamte geschickt, sagte Trump am Mittwoch im Weissen Haus. Chicagos demokratische Bürgermeisterin Lori Lightfoot hatte sich zuvor vehement gegen diesen Schritt ausgesprochen.
Schiesserei bei Beerdigung sorgt für Reaktion
Bei einer Beerdigung in Chicago im US-Bundesstaat Illinois war es am Dienstag zu einer heftigen Schiesserei gekommen. Mindestens 14 Menschen wurden dabei verletzt. Die Zahl der oft tödlichen Schusswaffenvorfällen in der Metropole hat in diesem Sommer deutlich zugenommen. Allein am vergangenen Wochenende wurden in der Stadt laut Lokalmedien zwölf Menschen erschossen und 51 weitere durch Schüsse verletzt.
Nach Angaben von Justizminister Bill Barr sollen im Zuge der «Operation Legend» nun rund 200 Bundespolizisten nach Chicago geschickt werden. Rund 30 weitere sollen nach Albuquerque im Bundesstaat New Mexico entsendet werden. 200 Bundespolizisten befinden sich Barr zufolge bereits in Kansas City im Bundesstaat Missouri.
Trump hatte am Montag mit der Entsendung von paramilitärisch ausgerüsteten Einheiten der Bundespolizei nach Chicago gedroht. Auch die Namen anderer von den oppositionellen Demokraten regierten Städte sind gefallen. Er nannte dabei Chicago «schlimmer als Afghanistan».
Diverse Bürgermeister gegen den Einsatz von Beamten
Die demokratischen Bürgermeister sprachen sich in einem Brief an den US-Justizminister gegen den Einsatz von Bundesbeamten in ihren Städten aus. Zu diesen Städten gehören die Metropolen Portland, Seattle, Chicago, Atlanta, Kansas City und Washington. «Unter keinen Umständen werde ich Donald Trumps Truppen erlauben, nach Chicago zu kommen und unsere Einwohner zu terrorisieren.», schrieb Chicagos Bürgermeisterin Lightfoot am Dienstag auf Twitter.
Zuvor waren bereits Bundespolizisten nach Portland im Westen der USA geschickt worden. Dort war es im Zuge der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt zu Ausschreitungen gekommen. Der Einsatz der Bundespolizei löste eine heftige Kontroverse aus.
Barr erklärte am Mittwoch: Die nun im Zuge der «Operation Legend» entsandten Beamten würden mit der örtlichen Polizei zusammenarbeiten. Und seien nicht Teil der in Portland eingesetzten Einheit zur Bekämpfung von Ausschreitungen.