Trumps neueste Pläne: EU findet scharfe Worte für Zölle
Trumps Pläne für neue Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte stossen auf Empörung. Die EU reagiert mit scharfer Kritik und droht mit Gegenmassnahmen.
![von der leyen Trumps](https://c.nau.ch/i/V4gAAa/900/von-der-leyen-trumps.jpg)
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, einen Zollsatz von 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA zu verhängen. Die Europäische Union bezeichnete diese Massnahme als «rechtswidrig» und kündigte an, ihre Interessen entschieden zu verteidigen.
Wie die «Tagesschau» berichtet, warnte die EU-Kommission, dass solche Zölle nicht nur wirtschaftlich kontraproduktiv seien. Vielmehr könnten sie auch die eng verflochtenen Lieferketten zwischen den USA und der EU massiv stören.
Trump nannte keinen genauen Zeitplan für die Einführung der Zölle. Laut «BBC» betonte er jedoch, dass diese «bald» kommen würden.
Fragiler Frieden in Gefahr
Die Ankündigung Trumps erinnert an seine erste Amtszeit, als er ähnliche Zölle einführte. Damals führte dies zu einem Handelsstreit, bei dem die EU mit Gegenzöllen auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey und Motorräder reagierte.
![Trumps Made in usa](https://c.nau.ch/i/8k6yyP/900/trumps-made-in-usa.jpg)
Ein vorübergehender Waffenstillstand wurde 2021 unter der Biden-Regierung erreicht, doch Trumps Pläne drohen, diesen Konflikt wieder zu entfachen. Laut «Spiegel» begründet Trump die Zölle mit einem Handelsdefizit und mangelnder Fairness im Handel.
Von der Leyen warnt vor Handelskrieg
Die EU betonte, dass sie bisher keine offizielle Mitteilung über die neuen Zölle erhalten habe. Man bereite sich jedoch auf alle Szenarien vor.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte: «Wir werden bereit sein für schwierige Verhandlungen, wo es nötig ist, und Lösungen finden, wo es möglich ist.»
Zugleich warnte sie vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen eines Handelskriegs, der auch amerikanische Arbeitsplätze gefährden könnte. Laut «ZDF» hängen rund 3,5 Millionen US-Arbeitsplätze direkt von europäischen Unternehmen ab.
Scharfe Worte aus Paris
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äusserte ebenfalls Besorgnis. In einem Interview mit CNN sagte er, dass solche Zölle die Inflation in den USA weiter anheizen könnten.
![Macron Trudeau Trumps](https://c.nau.ch/i/DrAqqk/900/macron-trudeau-trumps.jpg)
Macron forderte Washington auf, sich stattdessen auf Herausforderungen wie den Umgang mit China oder die Unterstützung der Ukraine zu konzentrieren. Auch Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot erklärte gegenüber TF1: «Die Zeit ist gekommen, unsere Interessen zu verteidigen.»
Der deutsche Bundeskanzler Scholz schloss sich laut «Zeit» an. So betonte er ebenfalls, dass Europa bereit sei, «mit Zollpolitiken zu reagieren», falls Trump seine Pläne umsetzt.
Experten warnen vor Folgen von Trumps Zollplänen
Wirtschaftsexperten warnen bereits vor den potenziellen Auswirkungen eines erneuten Handelskonflikts zwischen den USA und der EU. Laut «Euronews» könnte ein umfassender Zollstreit das Wachstum der Eurozone deutlich bremsen.
![Trumps Autos Werk](https://c.nau.ch/i/Ae0aa3/900/trumps-autos-werk.jpg)
Goldman Sachs prognostiziert für 2025 ein Wirtschaftswachstum von nur noch 0,7 Prozent – weit unter den Erwartungen der Europäischen Zentralbank.
Neben den wirtschaftlichen Risiken für Europa könnten auch die USA selbst Schaden nehmen. Die deutsche Exportwirtschaft wäre laut «Tagesschau» besonders betroffen, da die USA ihr wichtigster Absatzmarkt sind.
Trumps Zoll-Rundumschlag
Neben der EU stehen auch Mexiko und Kanada im Fokus von Trumps Zollpolitik. Beide Länder sollen 25 Prozent Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zahlen; Energieimporte aus Kanada sind mit 10 Prozent belegt.
Laut «Spiegel» drohte Trump zudem mit weiteren Massnahmen gegen Mexiko, falls es nicht stärker gegen Migration vorgehe. Zwar wurden diese Zölle nach Verhandlungen vorerst ausgesetzt, doch bleibt die Situation angespannt.
China hingegen sieht sich mit einem 10-Prozent-Zoll auf Importe konfrontiert, wie «Tagesschau» berichtet, will Peking entsprechende Gegenmassnahmen prüfen. Experten warnen davor, dass solche Handelskonflikte das globale Wirtschaftswachstum bremsen könnten.