Twitter und Facebook verteidigen Vorgehen rund um US-Wahl
Die Chefs der Onlineriesen Twitter und Facebook haben bei einer Senatsanhörung ihr Vorgehen rund um die US-Wahlen verteidigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trumps Republikaner werfen Twitter und Facebook Zensur vor.
- Die beiden CEOs der Onlineriesen verteidigten nun ihr Verhalten in einer Senatsanhörung.
- Nicht nur Republikaner schiessen gegen die Konzerne. Es wurden auch Demokraten laut.
Twitter-Chef Jack Dorsey wies am Dienstag den Vorwurf der Republikaner von Präsident Donald Trump zurück. Diese kritisierte, dass der Kurzbotschaftendienst einseitig Inhalte der Konservativen beschränke oder gar Zensur betreibe.
«Alle Entscheidungen werden ohne politischen Standpunkt, Parteizugehörigkeit oder politische Ideologie getroffen.» Dies sagte der per Videokonferenz zugeschaltete Dorsey vor dem Justizausschuss des Senats. «Unsere Twitter-Regeln basieren nicht auf Ideologie oder bestimmten Glaubensgrundsätzen. Wir glauben fest an Unparteilichkeit, und wir streben danach, unsere Twitter-Regeln fair durchzusetzen.»
Republikaner schiessen gegen Twitter
Trumps Republikaner hatten die Anhörung mit dem Titel «Zensur, Unterdrückung und die Wahl 2020» angesetzt. Zuvor hatte Twitter Mitte Oktober einen Artikel der konservativen Boulevardzeitungen «New York Post» blockiert. Darin ging es um angebliche Enthüllungen über den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und seinen Sohn Hunter.
Twitter hatte dies damit begründet, dass der Artikel auf gehackten Inhalten basiere. Unternehmenschef Dorsey bezeichnete das Vorgehen am Dienstag vor dem US-Senat als Fehler, der schnell korrigiert worden sei.
Lindsey Graham, republikanischer Ausschussvorsitzender, warf den Online-Netzwerken mit Blick auf den Artikel vor, wie «oberste Herausgeber» aufzutreten. Sein Parteifreund Mike Lee bezichtigte die Plattformen einer Nähe zu den Demokraten. Zudem warf er ihnen vor, vor allem gegen Inhalte des konservativen Lagers vorzugehen.
Demokraten: Twitter ist «Megafon» für Donald Trump
Der demokratische Senator Richard Blumenthal kritisierte die Online-Plattformen ebenfalls scharf – ihm ging es jedoch nicht um politische Voreingenommenheit. Ihm zufolge fungiere die Plattform als «Megafon» für Präsident Trump. Der Amtsinhaber verbreite im Netz «boshafte Unwahrheiten in einem offensichtlichen Versuch, den Wählerwillen umzukehren».
Facebook-Chef Mark Zuckerberg sagte, seine Plattform habe rund um die Wahl über 150 Millionen Falschangaben gelöscht oder markiert. Dorsey wiederum sprach von 300'000 markierten Tweets zur Wahl.