Ukrainischer Botschafter Melnyk kritisiert Bundesregierung
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat der Bundesregierung und Kanzler Olaf Scholz mangelndes Engagement im Ukraine-Krieg vorgeworfen. Berlins Weigerung, ein Embargo auf Gas und Öl aus Russland zu erheben, sei wie ein «Messer in den Rücken der Ukraine», sagte der Diplomat der «Welt» (Mittwoch). Er gehe jedoch davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung keinen Bestand haben werde. «Wir glauben, dass diese Position moralisch nicht haltbar ist und fallen wird - wenn nicht in den nächsten Tagen, dann in den nächsten Wochen.»

Das Wichtigste in Kürze
- Zudem übte Melnyk Kritik an der Haltung der Bundesregierung, sich nicht vehementer für eine Eintrittsperspektive seines Landes in die EU einzusetzen.
«Am Montag hat mein Präsident Selenskyj wieder mit Kanzler Scholz telefoniert. Es war, als ob man mit einer Wand gesprochen hätte.» Bei dem Telefonat sei Scholz nicht dem Wunsch des ukrainischen Präsidenten nach einem EU-Kandidatenstatus nachgekommen, berichtete Melnyk.