UN-Klimakonferenz: Umweltschützer werfen Saudi-Arabien Blockade vor
Zur Halbzeit der Weltklimakonferenz in Glasgow werfen Umweltschützer dem ölreichen Königreich Saudi-Arabien vor, die Verhandlungen blockieren zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltschützer werfen Saudi-Arabien vor, Verhandlungen zu blockieren.
- So sollen sich Regierungsvertreter aus Riad gegen Erklärungen gewandt haben.
Regierungsvertreter aus Riad hätten sich am späten Freitagabend gegen ehrgeizige Formulierungen zum Klimaschutz in der geplanten Abschlusserklärung gewandt, beklagte Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan am Sonntag. Auch habe die saudi-arabische Delegation Beschlüsse blockiert, um beim Thema Anpassung an die Folgen der Erderwärmung voranzukommen.
Morgan sagte, solche strategischen Manöver des autoritär regierten Golfstaats seien «zynisch», aber leidlich bekannt. «Sie wähnen sich am Schachbrett und manipulieren die Figuren, um ein Ergebnis zu verhindern, dass das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite hält.» Die Logik Saudi-Arabiens sei: Wenn bedürftige Länder nicht die benötigte Hilfe zugesagt bekommen, könnten diese am Ende keiner gehaltvollen Erklärung zustimmen.
Morgan rief die Regierungen der anderen rund 200 vertretenen Staaten auf, die Delegation Saudi-Arabiens zu isolieren. Das Land, dessen Wirtschaft komplett auf dem Ölexport fusst, hat allerdings eine Vetomacht, denn die Beschlüsse auf der COP26 müssen einstimmig fallen.
Bei der Konferenz im schottischen Glasgow ringen rund 200 Staaten darum, wie das Ziel noch erreicht werden kann, die Erderwärmung auf ein erträgliches Mass von maximal 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Geplantes Ende der COP26 ist der 12. November.