Ungarns Parlament wählt am 10. März neues Staatsoberhaupt
Nächsten Monat findet in Ungarn die Präsidentenwahl statt. Schafft es erstmals seit der Wende eine Frau an die Regierungsspitze?
Das Wichtigste in Kürze
- Im März findet in Ungarn die nächste Präsidentenwahl statt.
- Die konservative Familienministerin und Orban-Anhängerin Katalin Novak gilt als Favoritin.
- Es wäre das erste Mal seit der Wende, dass eine Frau in Ungarn die Regierung übernimmt.
Das Parlament in Ungarn wählt am 10. März ein neues Staatsoberhaupt. Zum ersten Mal dürfte dann eine Frau das Amt in der modernen Geschichte Ungarns übernehmen. Die Wahl der vormaligen Familienministerin Katalin Novak (44) gilt als gesichert.
Der rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban hatte die Politikerin im Namen der von ihm geführten Regierungspartei Fidesz nominiert.
Novak repräsentiert streng-konservative Familienpolitik
Das Datum der Wahl gab Parlamentspräsident Laszlo Köver am Montag in Budapest bekannt. Novak könnte bereits im ersten Wahlgang erfolgreich sein - die Fidesz-Fraktion verfügt über die nötige Zweidrittelmehrheit im Parlament.
Novak gilt als loyale Anhängerin Orbans. Ohne Abstriche vertritt sie dessen ultra-konservative, auf traditionelle Geschlechterrollen pochende Familienpolitik. Diese Politik fördere feindselige Haltungen gegenüber homosexuellen und transsexuellen Menschen, meinen dagegen Kritiker.
Derzeit ist Janos Ader Präsident in Ungarn, seine zweite Amtszeit geht nun zu Ende. Auch er kommt aus der Partei Fidesz. Der Präsident hat in Ungarn eher protokollarische Befugnisse. Er wird für fünf Jahre gewählt und kann maximal einmal wiedergewählt werden.
Die Präsidentenwahl erfolgt knapp vier Wochen vor der Parlamentswahl am 3. April. Die Opposition tritt dabei geschlossen an und hat erstmals seit zwölf Jahren die Chance, Orban abzuwählen.