In einem Bericht der UN heisst es, dass weitere mutmasslich vom Iran produzierte Waffen im Jemen gefunden worden seien.
Antonio Guterres, UN-Generalsekretär, hält beim Weltklimagipfel eine Rede.
Antonio Guterres, UN-Generalsekretär, veröffentlichte einen Bericht zum Jemen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Tag finden die Jemen-Friedensgespräche in Schweden ein Ende.
  • Beide Konfliktparteien drängen auf einen Waffenstillstand.
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Einen Tag vor dem Abschluss der Jemen-Friedensgespräche in Schweden haben Vermittler beide Konfliktparteien zur Vereinbarung eines Waffenstillstands gedrängt, um humanitäre Hilfe in dem Bürgerkriegsland zu ermöglichen. Zunächst wurde heute Mittwoch aber noch über eine mögliche Öffnung des seit Jahren geschlossenen Flughafens in der Hauptstadt Sanaa diskutiert. In einem Bericht von UN-Generalsekretär Antonio Guterres hiess es unterdessen, dass weitere mutmasslich vom Iran produzierte Waffen im Jemen gefunden worden seien.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Die auf Vermittlung des Sondergesandten für den Jemen, Martin Griffiths, stattfindenden Friedensgespräche in Schweden sind das erste Aufeinandertreffen der Konfliktparteien seit 2016.

UN-Generalsekretär Guterres wird für Donnerstag am Verhandlungsort Rimbo in der Nähe von Stockholm erwartet. Dort wird er sich nach UN-Angaben mit beiden Delegationen treffen und während der abschliessenden Sitzung das Wort ergreifen. Aus Diplomatenkreisen hiess es, der Besuch solle zur «Fortsetzung der Diskussionen» ermuntern, möglicherweise im Januar.

Deeskalation angestrebt

Die UN-Vermittler strebten unterdessen eine Deeskalation in zwei Spannungsgebieten an: der von den Rebellen kontrollierten Hafenstadt Hodeida und Jemens drittgrösster Stadt Tais. Über den Hafen Hodeidas gelangt der Grossteil der dringend benötigten Hilfe nach Jemen.

Wahrscheinlicher schien heute Mittwoch jedoch zunächst eine Einigung zum Flughafen in der Hauptstadt Sanaa, der seit Jahren geschlossen ist. Jemenitische Regierungsvertreter sagten Reportern, dass die letzten Details zu einer entsprechenden Vereinbarung ausgearbeitet würden. Unterhändler der Rebellen sagten AFP allerdings, noch sei keinem UN-Vorschlag zugestimmt worden.

Drehkreuz für Inlandsflüge

Jemens Regierung will an dem Flughafen ein Drehkreuz für Inlandsflüge einrichten und Auslandsflüge ausschliesslich über die von Regierungstruppen kontrollierten Stadt Aden abwickeln. Sie wirft den Rebellen vor, über Sanaa und Hodeida Waffen ins Land zu schmuggeln.

Diesen Vorwurf scheint ein am Mittwoch veröffentlichter UN-Bericht zu bestätigen. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen habe zwei Container-Starteinheiten für Panzerabwehrraketen beschlagnahmt; diese seien von UN-Vertretern begutachtet worden und wiesen «Eigenschaften iranischer Herstellung» auf, heisst es in dem Bericht. Die Ermittlungen zur Herkunft der Waffen dauerten an.

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