Die Zahl der Todesopfer im Mittelmeer steigt. Der Uno-Flüchtlingshochkommissar Grandi mahnt die EU zu mehr Engagement.
Matrosen der «Trenton» bergen die Menschen in Seenot.
Matrosen der «Trenton» bergen die Menschen in Seenot. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Uno-Migrations-Funktionäre fordern Europa auf, die Kapazitäten im Mittelmeer zu erhöhen.
  • Die aktuelle politische Debatte habe nichts mit der Realität zu tun.
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Die steigende Zahl Ertrinkender im Mittelmeer muss die EU nach den Worten von Uno-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi endlich aufrütteln. Zusammen mit dem neuen Direktor der UN-Organisation für Migration (IOM), Antonio Vitorino, rief er die Europäer heute Mittwoch auf, die Such- und Rettungskapazitäten im Mittelmeer zu erhöhen.

«Der Tenor der derzeitigen politischen Debatte, die ein Bild malt, als sei Europa unter Belagerung, ist nicht hilfreich und hat nichts mit der Realität zu tun», sagte Grandi. Unnötig Ängste zu schüren, mache es schwieriger, politische Lösungen zu finden. Die Zahl der Flüchtlinge gehe zurück, der Anteil derer, die ertrinken, steige aber. «Wir können nicht vergessen, dass wir es mit Menschen zu tun haben. Debatten sind willkommen, aber Flüchtlinge und Migranten zu Sündenböcken zu machen, nicht.»

Seit Anfang 2018 sind im Mittelmeer mindestens 1700 Menschen auf der Flucht Richtung Europa ertrunken, gemessen an den Flüchtlingszahlen deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Das liege auch daran, dass die Rettungseinsätze beschnitten worden seien, so das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und IOM. Das war vor allem in Italien der Fall, aber die Organisationen nannten keine Länder beim Namen.

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