Unruhen in der indonesischen Provinz Westpapua
In der indonesischen Provinz Westpapua sind am Montag Unruhen mit mehreren tausend Menschen ausgebrochen, bei denen Autos und Geschäfte in Brand gesetzt wurden.
Das Wichtigste in Kürze
- Auslöser waren offenbar Übergriffe auf dutzende Studenten in Surabaya.
Die Unruhen ereigneten sich in der Provinz-Hauptstadt Manokwari, die rund 130.000 Einwohner hat. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie einzelne Demonstranten Schilder umstürzten und Steine auf Regierungsgebäude schleuderten. Das Gebäude des Provinzparlaments wurde in Brand gesetzt. Nach offiziellen Angaben wurden drei Polizisten durch Steinwürfe verletzt.
Auslöser der Unruhen waren offenbar Übergriffe indonesischer Sicherheitskräfte in der Stadt Surabaya, bei denen am Samstag nach örtlichen Medienberichten 43 Studenten aus Papua festgenommen worden waren. Die Polizei stürmte demnach einen Schlafsaal, weil Studenten aus Papua eine indonesische Flagge verbrannt haben sollen.
In dem ehemaligen niederländischen Kolonialgebiet, das Anfang der 1960er Jahre unabhängig wurde, übernahm später Indonesien die Kontrolle. Den indonesischen Sicherheitskräften werden immer wieder Menschenrechtsverletzungen gegen die melanesische Bevölkerung vorgeworfen. Die Rebellengruppe Nationale Befreiungsarmee Westpapuas tötete im vergangenen Jahr bei einem Überfall auf ein Dschungelcamp 19 Bauarbeiter.