USA bitten die Schweiz beim Iran-Konflikt um Hilfe

Linus Walpen
Linus Walpen, AFP

USA,

Der Konflikt rund um den Iran spitzt sich weiter zu. Die USA haben sich an die Schweiz gewandt.

Donald Trump
Die amerikanische Regierung und Donald Trump haben sich an die Schweiz gewandt, um dem Iran eine Telefonnummer zu übergeben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich weiter zu.
  • Die USA haben ihre Präsenz im Nahen Osten merklich verstärkt.
  • Washington hat sich an die Schweiz gewandt, um dem Iran eine Telefonnummer zu übergeben.

Der Konflikt im Nahen Osten mit dem Iran spitzt sich zu. Diese Woche haben die USA den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln und eine Bomberstaffel in die Region verlegt.

John Bolton, der nationale Sicherheitsberater begründete den Schritt mit «einer Reihe beunruhigender und eskalierender Anhaltspunkte und Warnzeichen».

die USS Abraham Lincoln
Der Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» beim durchqueren des Suezkanals am 9. Mai 2019. - Keystone

Am Mittwoch verkündete der iranische Präsident Hassan Rohani, dass sein Land einige seiner Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen aussetzten werde. Die USA verhängten daraufhin neue Sanktionen gegen den Iran.

Das Abkommen war im Juni 2015 mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland geschlossen worden. Dem Vertragsabschluss gingen jahrelange Verhandlungen vor.

Die USA waren bereits am 8. Mai 2018 aus dem Abkommen getreten. Die EU, Russland und China halten weiterhin am Vertrag fest.

Säbelrasseln und Gesprächsbereitschaft

US-Aussenminister Mike Pompeo sagte nach der Ankündigung des Irans ein Treffen in Berlin ab und reiste in die irakische Hauptstadt Bagdad. Dort warnte er vor einem «unmittelbar bevorstehenden» Angriff des Irans.

Später legte Pompeo nach. «Das Regime in Teheran sollte verstehen, dass Angriffe von ihm oder seiner Stellvertreter jeglicher Identität gegen US-Interessen oder US-Bürger mit einer schnellen und entschlossenen US-Reaktion beantwortet werden»

Aussenminister Mike Pompeo
US-Aussenminister Mike Pompeo im Irak. - Keystone

Inmitten des Säbelrasselns suchte Donald Trump aber auch den Kontakt zum Iran. Am Donnerstag sagte der amerikanische Präsident, dass er die iranische Regierung anrufen und ein Treffen vereinbaren will.

Die USA wandten sich an die Schweiz

Laut «CNN» hat die amerikanische Regierung nach dem Appel an den Iran die Schweiz kontaktiert. Laut dem Bericht haben die USA der Schweiz eine Telefonnummer mitgeteilt. Diese Nummer könnten die Iraner bei Interesse wählen, um mit Donald Trump das Gespräch zu suchen.

Die «CNN» mutmasst, dass die Nummer noch gar nicht bei den Iraner angekommen sei. Die Schweiz soll die Nummer nur weitergeben, falls der Iran ausdrücklich danach fragt. Das scheint aber unwahrscheinlich, hat die Rohani-Regierung das Gesprächsangebot der USA abgelehnt. Eine offizielle Bestätigung über die im Bericht beschriebenen Vorgänge gibt es nicht.

Die Schweiz spielt im Iran-Konflikt oft die Vermittler-Rolle, die USA haben offiziell keine diplomatischen Beziehungen zum Iran. Die Schweiz vertritt im Iran die Interessen der USA als Schutzmacht. So erledigt die Schweiz zum Beispiel die Visumsabwicklung für amerikanische Bürger.

Die Krise ist indes nicht entschärft. Die USA gaben am Freitag bekannt, dass sie mit einem Kriegsschiff und einem Flugabwehrraktetensystem ihre Präsenz in der Region weiter verstärken werden.

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