Venezuelas Übergangspräsident sucht Kontakt zu US-Militär
Im festgefahrenen Machtkampf in Venezuela sucht der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó den direkten Kontakt zum US-Militär.
Das Wichtigste in Kürze
- Guaidó: Eingreifen des Auslands «allerletzte Option» im Machtkampf mit Maduro.
Er habe seinen Gesandten in Washington angewiesen, Kontakt zum Chef des für Lateinamerika zuständigen Südkommandos der US-Streitkräfte (Southcom) aufzunehmen, sagte Guaidó am Samstag bei einer Kundgebung vor rund 2000 Anhängern in Caracas. Ziel sei es, mit dem US-Admiral Craig Faller «direkte Verbindungen bezüglich einer Kooperation» aufzunehmen.
In einem am Samstag ausgestrahlten Interview mit dem portugiesischen Fernsehen bezeichnete Guaidó ein militärisches Eingreifen des Auslands in den Konflikt als «allerletzte Option». Eine solche Intervention könne es nur geben, «wenn unsere Verbündeten bereit sind, diese Art von Hilfe zu leisten, und das wird die allerletzte Option oder die einzige sein, die den Venezolanern bleibt», sagte er dem Sender RTP.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warnt bereits seit Längerem, dass für sie in der Venezuela-Krise «alle Optionen» auf dem Tisch lägen. Aussenminister Mike Pompeo bezeichnete eine militärische Intervention der Vereinigten Staaten Anfang Mai als «möglich».
Die USA haben wie rund 50 andere Staaten Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt. Dieser hatte am 30. April versucht, die Streitkräfte auf seine Seite zu ziehen und den umstrittenen Präsidenten Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Dies scheiterte jedoch.