Verbände und Kommunen fordern mehr Familienzusammenführung
Das Wichtigste in Kürze
- Kritik an restriktiver Visa-Praxis des Auswärtigen Amts bei Geflüchteten.
«Ein Weg zurück in die Herkunftsländer wie zum Beispiel in Syrien, Afghanistan oder Eritrea ist den Geflüchteten aufgrund der dortigen politischen Verhältnisse versperrt», heisst es in dem Appell. «Um wieder gemeinsam als Familie in Sicherheit zusammen zu leben, bleibt nur der Familiennachzug nach Deutschland.»
«Wir fordern den Bundestag und die Bundesregierung auf: Stellen Sie sicher, dass Geflüchtete als Familie zusammenleben können», forderten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. Konkret verlangten sie eine rechtliche Gleichstellung von subsidiär Geschützten und Flüchtlingen, die Möglichkeit zur digitalen Beantragung von Visa und die Bearbeitung innerhalb von wenigen Wochen sowie die Einbeziehung auch minderjähriger Geschwisterkinder in den Familiennachzug.
«In Deutschland erschweren oder verhindern das Auswärtige Amt und die gesetzlichen Bestimmungen massiv die Familienzusammenführung», kritisierte die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl. Tausende Geflüchtete warteten teils jahrelang auf ihre engsten Angehörigen, «weil keine Termine zur Visa-Beantragung bei den Botschaften zeitnah vergeben werden und eine digitale Antragstellung nicht möglich ist».
Unterstützt wird der Appell ausser von Pro Asyl unter anderem auch von Amnesty International, dem Paritätischen Gesamtverband, Caritas und Diakonie, Terre des Hommes sowie den Oberbürgermeistern von Hannover, Leipzig, Marburg, Potsdam und Schwäbisch Hall sowie weiteren kommunalen Spitzenvertretern