Vereinigte Arabische Emirate ernennen Öl-Chef zum COP28-Präsidenten
Kein Witz: Die VAE haben den Öl-Chef zum Präsidenten der im Land stattfindenden Klimakonferenz ernannt. Er ist auch Sonderbeauftragter für den Klimawandel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UN-Klimakonferenz COP28 ist für November 2023 in Dubai geplant.
- Die VAE haben den Chef der nationalen Ölgesellschaft zum Präsidenten dieser ernannt.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben den Chef der nationalen Ölgesellschaft ADNOC, Sultan Ahmed al-Dschaber, zum Präsidenten der diesjährigen UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai ernannt.
«Wir werden einen pragmatischen, realistischen und lösungsorientierten Ansatz einbringen, der transformative Fortschritte für das Klima und ein kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum ermöglicht», erklärte al-Dschaber in einer am Donnerstag veröffentlichten offiziellen Regierungsmitteilung. Der staatlichen Nachrichtenagentur WAM zufolge ist al-Dschaber der erste Firmenchef auf diesem Posten.
Er sei der «festen Überzeugung, dass der Klimaschutz heute eine immense wirtschaftliche Chance für Investitionen in nachhaltiges Wachstum» darstelle, sagte al-Dschaber. Die Finanzierung sei der Schlüssel, der Klimaschutzmassnahmen ermögliche, fügte al-Dschaber hinzu, der auch Industrieminister der Emirate und deren Sonderbeauftragter für den Klimawandel ist.
Kritik von Umweltschützern
Umweltschützer kritisierten die Ernennung des Chefs der Ölgesellschaft und warnten, dass dadurch Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung verlangsamt werden könnten.
Die UN-Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm el-Scheich war im November nach zähem Ringen zu Ende gegangen. Deren wichtigster Erfolg war die in der in der Abschlusserklärung festgehaltene Weichenstellung für einen Fonds zum Ausgleich klimabedingter Schäden. Bei der dringend notwendigen Verringerung des Treibhausgasausstosses gab es jedoch kaum Fortschritte.
Die nächste UN-Klimakonferenz ist im November und Dezember in Dubai geplant.