Walmart schränkt Verkauf von Munition ein
Das Wichtigste in Kürze
- Unternehmenschef fordert Reform des US-Waffenrechts.
Kugeln für Handfeuerwaffen und bestimmte Gewehrsorten von militärischer Machart bietet der Einzelhandelsriese künftig nicht mehr an, wie er am Dienstag mitteilte. Unternehmenschef Doug McMillon forderte zudem Regierung und Kongress zu Reformen des Waffenrechts auf. Unter anderem müsse es gründlichere Überprüfungen von potenziellen Waffenkäufern geben.
Einen der opferreichsten Schusswaffenangriffe der jüngsten Zeit in den USA war vor vier Wochen in einem Walmart im texanischen El Paso verübt worden. Der mutmasslich rassistische Täter erschoss 22 Menschen, darunter acht Mexikaner. Am selben Tag erschoss ein Mann in Dayton im Bundesstaat Ohio neun Menschen. Am vergangenen Sonntag tötete dann ein Amok-Schütze im westlichen Texas sieben Menschen.
Walmart steht wegen seines Waffen- und Munitionssortiments regelmässig in der Kritik. Das Unternehmen betont aber, sein Angebot richte sich vor allem an Jäger und Sportschützen.
Seit den 90er Jahren schränkte das Unternehmen den Waffenverkauf bereits sukzessiv ein. 1993 nahm Walmart Pistolen und Revolver aus dem Sortiment, seit 2015 verkauft es auch keine halbautomatischen Waffen mehr. Nach dem Schulmassaker von Parkland im Februar 2018 hob Walmart dann das Mindestalter für den Kauf einer Waffe auf 21 Jahre an.
Das weltgrösste Einzelhandelsunternehmen lehnt es jedoch nach wie vor ab, den Verkauf von Waffen und Munition in den USA komplett einzustellen. Stattdessen kündigte Walmart nun auch an, es wolle seine Kunden künftig dazu anhalten, keine Waffen mehr in die Läden zu bringen. Dies ist in vielen US-Bundesstaaten erlaubt.
Die mächtige US-Waffenlobby NRA warf Walmart vor, mit seinen neuen Einschränkungen dem «Druck der Anti-Waffen-Eliten» nachgegeben zu haben. Die Schlangen bei Walmart würden bald durch Schlangen in anderen Läden ersetzt, «welche die fundamentalen amerikanischen Freiheiten stärker unterstützen», erklärte die NRA.