Im chinesischen Xinjiang: Türkei will Lage der Uiguren untersuchen

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Die Türkei will die Lage der Uiguren in China untersuchen. Dafür soll eine Delegation in die Provinz Xinjiang geschickt werden.

Xinjiang
Auf einer Videowand in der westchinesischen Stadt ist Xi Jinping, Präsident von China, zu sehen. In der Oasen-Stadt herrschen strikte Sicherheitsvorkehrungen, was eine Berichterstattung für Journalisten schwierig macht und das Leben der uigurischen Minderheiten beeinträchtigt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Minderheit der Uiguren klagt in China seit langem über Diskriminierungen.
  • Die Türkei will eine Delegation in die Provinz Xinjiang schicken, um dies zu untersuchen.
  • Damit nehme die Türkei eine entsprechende Einladung der chinesischen Regierung an.

Die Türkei will eine Delegation zur Untersuchung der Lage der muslimischen Minderheit der Uiguren in die chinesische Provinz Xinjiang schicken. Die Türkei habe eine entsprechende Einladung der chinesischen Regierung angenommen.

Dies teilte der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun mit. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach sich in der Frage für eine Lösung aus, die «die Bedenken beider Seiten berücksichtigt».

Altun erklärte, Erdogan habe bei seinem Besuch in Peking am Dienstag «ausführlich über alle Fragen der bilateralen Beziehungen gesprochen. Einschliesslich der Uiguren». Er habe dabei den chinesischen Gesprächspartnern «die Sichtweise und die Erwartungen» der Türkei übermittelt.

Erdogan habe die Hoffnung geäussert, dass die Uiguren in «Frieden, Gesundheit und Wohlstand» leben könnten, schrieb Altun.

Xinjiang
Eines der Umerziehungslager in Xinjiang in China. - Keystone

Diskriminierung der chinesischen Behörden

Die Minderheit der Uiguren klagt seit langem über Diskriminierung durch die chinesischen Behörden. Nach blutigen Unruhen und einer Reihe von Angriffen verschärfte die Regierung in den vergangenen Jahren die Repression in Xinjiang. Laut Menschenrechtsaktivisten haben die Behörden ein beispielloses Überwachungssystem eingerichtet.

Mehr als eine Million Uiguren und Angehörige anderer muslimischer Minderheiten sollen in Umerziehungslagern inhaftiert sein. Dies wird gemacht, um sie zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache zu zwingen. Sie sollen «guten» chinesischen Staatsbürgern zu sein.

Peking bestreitet dies und spricht von «Berufsbildungszentren». Im Februar bezeichnete die Türkei den Umgang mit den Uiguren als «Schande für die Menschheit». Die Türkei forderte ein Ende der Repressionen.

China und die Uiguren
Ein Angehöriger der uigurischen Minderheit in China geht in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina vorbei an chinesischen Sicherheitskräften. - dpa

Menschn in Xinjiang leben «glücklich»

Während Erdogans Besuch in China zitierte ihn aber die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua mit der Aussage: Die Menschen in Xinjiang würden «glücklich» leben. Von türkischer Seite wurde diese Aussage nicht bestätigt.

Erdogan warnte vor seiner Rückkehr aus Peking im Gespräch mit Journalisten vor einer «emotionalen» Haltung in der Frage der Uiguren: Dies könne die bilateralen Beziehungen zu China belasten und der Türkei schaden.

Die türkischen Nationalisten drängen die Regierung in Ankara, sich entschiedener für die Verteidigung der turksprachigen Minderheit einzusetzen. Peking drohte der Türkei aber mit Konsequenzen, sollte sie weiter ihr Vorgehen in Xinjiang kritisieren.

Erdogan sprach sich für eine Lösung aus, die «die Bedenken» der Türkei und Chinas berücksichtigt. Er bestätigte, dass die Entsendung einer türkischen Delegation nach Xinjiang im Gespräch sei.

China und die Uiguren
Demonstranten wehren sich gegen einen Polizeieinsatz. Am 5. Juli jährten sich zum zehnten Mal die blutigen Proteste in der westchinesischen Stadt Ürümqi. Sie gelten als Ausgangspunkt für die systematische Verfolgung von Muslimen in der Region. - dpa

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