Zwei ägyptische Blauhelmsoldaten bei Bombenexplosion in Mali getötet
Beim zweiten tödlichen Angriff auf UN-Blauhelmsoldaten in Mali binnen weniger Tage sind am Freitag zwei ägyptische UN-Soldaten getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zweiter tödlicher Angriff auf Minusma-Mission binnen weniger Tage .
Bei der Explosion einer Sprengfalle im Zentrum des Landes wurde ein weiterer Soldat verletzt, wie ein Minusma-Sprecher der UN-Mission in Mali (Minusma) mitteilte. Die Opfer gehörten alle zum ägyptischen Kontingent der Mission.
Nach Angaben des Sprechers ereignete sich die Explosion nahe der Gemeinde Douentza, auf der Strasse in die Oasenstadt Timbuktu. Die Soldaten eskortierten demnach einen Konvoi ziviler Lastwagen mit Treibstoff.
Am Mittwoch war bereits ein jordanischer Blauhelmsoldat nahe Kidal im Norden Malis bei einem Angriff auf seinen Konvoi ums Leben gekommen. «Eine harte, sehr harte Woche für uns», kommentierte Minusma-Chef El-Ghassim Wane auf Twitter.
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den neuerlichen Anschlag «auf das Schärfste». Er forderte die malischen Behörden auf, «den Angriff auf die Friedenstruppen rasch zu untersuchen und die Täter vor Gericht zu stellen». UN-Sprecher Stephane Dujarric zufolge hatte es in den vergangenen zwei Wochen bereits sechs Angriffe auf Friedenstruppen gegeben.
Mit 13.000 Soldaten ist Minusma die derzeit grösste UN-Friedensmission - und die verlustreichste. 174 Soldaten sind laut der Mission seit ihrem Beginn im Jahr 2013 bisher durch Angriffe getötet worden. Ziele des Einsatzes sind die Sicherung eines Friedensabkommens in Mali, der Schutz der Zivilbevölkerung und die Ermöglichung humanitärer Hilfe.
Dschihadisten setzen bevorzugt Sprengfallen, also nicht industriell hergestellte Brand- oder Sprengladungen, gegen Minusma-Soldaten oder gegen die malischen Streitkräfte ein. Bei den Explosionen sterben auch immer wieder Zivilisten.
Am Donnerstag wurden etwa sechs Zivilisten getötet, als ein Karren im Osten des Landes auf einen Sprengsatz fuhr, wie ein Militärbeamter und zwei Kommunalpolitiker mitteilten. Aus Angst vor den Dschihadisten wollten sie anonym bleiben.
An Minusma nehmen bisher auch 1100 deutsche Soldaten teil. Künftig soll ihre Anzahl auf bis zu 1400 steigen, ein entsprechend verändertes Mandat verabschiedete der Bundestag Mitte Mai. Die Beteiligung an Minusma gilt als der momentan gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr.