Basler Regierung widerspricht beim Mindestlohn Universitätsstudie
Der Mindestlohn im Kanton Basel-Stadt wird von Unternehmen gut akzeptiert, trotz kritischer Umfrage.
![Mindestlohn Winterthur](https://c.nau.ch/i/2MV53/900/mindestlohn-winterthur.jpg)
Der gesetzliche Mindestlohn ist im Kanton Basel-Stadt reibungslos eingeführt worden und wird bei Unternehmen breit und gut akzeptiert. Mit seiner Antwort auf eine Interpellation aus dem Grossen Rat widersprach der Wirtschafts- und Sozialdirektor Kaspar Sutter damit einer aktuellen Umfrage der Universität Basel.
![Beda Baumgartner SP](https://c.nau.ch/i/M1q9K/900/beda-baumgartner-sp.jpg)
Es sei nicht leicht, die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns im wirtschaftlich schwierigen Umfeld mit den Folgen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine abschliessend zu beurteilen, sagte Sutter zu den Fragen des Interpellanten Beda Baumgartner (SP). Im aktuellen Bericht sei aber festgehalten, dass die Akzeptanz in Unternehmerkreisen gross sei.
Auswirkungen auf Arbeitslosenquote
Sutter wies des Weiteren darauf hin, dass die Arbeitslosenquote in Basel-Stadt nach der Einführung des Mindestlohns im Jahr 2022 ein positives Bild abgegeben hatte. Der Regierungsrat wollte nicht direkt zur besagten Umfrage der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Stellung nehmen. Die Universität sei frei in ihren Publikationen, sagte er.
Sutter widersprach damit indirekt einer Umfrage der Arbeitsökonomin Conny Wunsch von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel, die sie im Vorfeld der Mindestlohn-Abstimmung im Kanton Baselland im Auftrag von Wirtschaftsverbänden verfasst hat.
Kritik an Umfrageergebnissen
Darin zog sie aufgrund von 23 anonym eingereichten Antworten aus Basel-Stadt den Schluss, dass im Stadtkanton vermehrt auf Entlassungen zurückgegriffen werde. Der Interpellant zog in seinem Kommentar die wissenschaftliche Seriosität der Umfrage und vor allem deren kolportierten Resultate grundsätzlich in Frage. Es sei nicht überprüfbar, ob die Antworten wirklich von betroffenen Unternehmen stammten, moniert er.
Er gab sich überdies erstaunt darüber, dass die Umfrage eine solch breite und unkritische Debatte in den Medien ausgelöst hatte.