Berner Reitschule fordert Regierung zur Zusammenarbeit auf
Das Wichtigste in Kürze
- Die Berner Reitschule schreibt einen offenen Brief an die Regierung.
- Sie kritisieren das bisherige Vorgehen der Stadt und fordern sie zur Zusammenarbeit auf.
- Stapi Alec von Graffenried zeigt sich erfreut.
Immer wieder kriselt es zwischen der Berner Reitschule und der Stadtpolizei Bern. Nach den Auseinandersetzungen zeigen die beiden Parteien dann jeweils mit den Fingern aufeinander.
In einem offenen Brief an die Stadtregierung fordert das Kulturzentrum die Stadt Bern nun zur Zusammenarbeit auf.
«In unserem Verhältnis liegt einiges im Argen», steht zu Beginn des Briefes. Seit einigen Monaten würden die Mitarbeiter eine Häufung von Auseinandersetzungen in der Schützenmatte wahrnehmen. Die Reitschulbetreiber müssten täglich damit rechnen, «von Dutzend bewaffneter Polizisten während des Betriebs gestört oder sogar verletzt zu werden.» Verletzt würden nicht selten auch Gäste und Mitarbeitende, so die Betreiber.
Die «gezielten» Aktionen der Polizei hätten aber keine wesentlichen Verbesserungen bewirkt.
«Die Konsequenzen tragen wir. Die Reitschule Bern erhält keine städtischen Betriebssubventionen, auch wenn das von Medien und politischen Gegner gerne behauptet wird», heisst es weiter.
«Sind bereit mitzuhelfen»
Das Kulturzentrum fordert, dass der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe bildet, die sich den Problemen annimmt.
Weiter sollen mehr finanzielle Mittel für den Raum gesprochen werden, um negative Folgen wie Diebstahl, Gewalt und Handel zu bekämpfen.
«Wir sind bereit, mitzuhelfen und unseren Teil der Verantwortung zu übernehmen. Wir fordern von Ihnen, dem Gemeinderat, endlich dasselbe zu tun», schreibt das Kulturzentrum.
Von Graffenried: «Stadt Bern begrüsst das»
«Die Analyse der Reitschule über die Probleme deckt sich weitgehend mit jener der Stadtbehörden», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried auf Anfrage von Nau.
«Der Brief zeigt, dass die Reitschule bereit ist, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen», sagt von Graffenried. «Das begrüsst die Stadt Bern sehr. Sie wird dieses Gesprächsangebot annehmen.»
Die Polizeikontrollen im Raum wolle man beibehalten, aber: «Die Stadt Bern wird gerne den Dialog darüber aufnehmen, inwiefern auch andere Massnahmen eine Verbesserung der Situation unterstützen könnten.»