E-Zigaretten werden in Bern an unter 18-Jährige abgegeben
Minderjährige im Kanton Bern können dank einer Gesetzeslücke legal an E-Zigis kommen – diese soll nun geschlossen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund einer Gesetzeslücke kann die Schweizer Jugend E-Zigis und Liquids legal kaufen.
- Berner Grossrat Ruedi Löfflel geht das Problem an – schweizweit.
Eigentlich dürfen Jugendliche in der Schweiz keine Tabakwaren kaufen. Wie der «Bund» berichtet, gibt es aber offenbar eine Gesetzeslücke, die auf ein Bundesgerichtsurteil von letztem Mai zurückzuführen ist. Deshalb können unter 18-Jährige flüssiges Nikotin – sogenannte Liquids – und die dazugehörigen E-Zigaretten erwerben. Auch ist die Werbung für besagte Produkte nicht beschränkt.
«Ich habe bereits die ersten Werbeplakate für E-Zigaretten gesehen», sagte der bernische EVP-Grossrat und Präventionsspezialist Ruedi Löffel-Wenger gegnüber dem «Bund». Er ist der Initiant der Ende August eingereichten Motion, die diese Gesetzeslücke schliessen soll. Der Grosse Rat des Kanton Berns solle verlanlassen, dass «E-Zigaretten sowie alle nikotinhaltigen Produkte im Kanton Bern so rasch wie irgendwie möglich den gleichen rechtlichen Vorgaben unterliegen wie Zigaretten und herkömmliche Raucherwaren». Bereits über 30 der 160 Parlamentsmitglieder unterschrieben Löffel-Wengers Motion.
Löffel-Wenger liegt aber nicht nur das Wohl der Berner Jugend am Herzen, sondern dass der ganzen Schweiz. Der EVP-Grossrat gab seinen Vorstoss an Parlamentarier in Zürich, Aargau, Baselland und Thurgau weiter. So soll auch die Gesetzeslücke bald landesweit geschlossen werden – nach Vorbild der Walliser, die das kantonale Tabakgesetz bereits revidierten.