Erich Hess (SVP) ruft zu Corona-Verstössen auf
Der Berner Nationalrat Erich Hess (SVP) will nichts von den neuen Massnahmen des Bundesrats wissen. Er ruft dazu auf, die Regeln mit Tricks zu umgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch über die Festtage dürfen sich maximal zehn Personen treffen.
- Das sorgt bei vielen für Empörung, so auch bei SVP-Nationalrat Erich Hess (BE).
- Dieser will nun eine religöse Gemeinschaft gründen, um sich mit mehr Personen zu treffen.
Die neusten Massnahmen des Bundesrats im Corona-Kampf lassen niemanden kalt. Auch nicht SVP-Nationalrat Erich Hess. Was ihn besonders ärgert: Gemäss den Regeln dürfen sich weiterhin nur zehn Personen im privaten Rahmen treffen, auch an Weihnachten und Silvester.
Noch während der Medienkonferenz des Bundesrats veröffentlicht er auf seinen Social-Media-Kanälen ein höchst kontroverses Video. In diesem stellt er seinen Followern ein Schlupfloch vor, wie sie sich trotz Massnahmen in grossen Gruppen treffen können.
Erich Hess: Kirche gründen, Freundschaft pflegen
Seine Lösung: Eine «freiheitliche Kirche» gründen, um in den Augen des Bundes als religiöse Gruppierung zu gelten. Diese haben nämlich die Möglichkeit, bis zu fünfzig Personen an einem Treffen dabei zu haben.
Es sei nämlich «etwas vom Wichtigsten», über die Festtage in «grösseren Gruppen» zusammenzukommen. Auf seiner Webseite finden sich die Statuten der Freikirche «Christliche Pflege der Freundschaft» sowie auch das Gründungsprotokoll.
Scharfe Kritik an SVP-Aufforderung
Die Aktion findet Gesundheitsminister Alain Berset weniger witzig. Als er von Nau.ch während der Medienkonferenz auf die Idee von Hess – ohne ihn zu erwähnen – hingewiesen wird, schüttelt Berset den Kopf.
Es soll nicht mit den Massnahmen «gespielt» werden, sonst entkomme uns die Kontrolle, so der SP-Bundesrat.
Erich Hess wurde auch von Nationalrat Beat Flach (GLP/AG) prompt darauf hingewiesen, dass was er «da mache» höchstwahrscheinlich widerrechtlich sei.