FDP: Berner Führungs-Duo streitet sich um TV-Auftritt
Die Stadtberner FDP muss sich mit internen Streitereien auseinandersetzen. Das alles kurz von den Wahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das FDP-Führungsduo in der Stadt Bern streitet um einen TV-Auftritt.
- Die Co-Präsidenten waren sich uneins über die Wahlsendung-Teilnahme.
- Hinter den Kulissen des Freisinns brodelt es.
Zoff bei der Stadtberner FDP!
Der Wahlkampf in Bern heizt die Gemüter auf – sogar innerhalb der Parteien kracht es. Bei einem Polit-Talk des Regionalsenders Telebärn geriet das Führungsduo der Partei heftig aneinander, wie die «Berner Zeitung» berichtet.
Der Grund: ein Streit um den Auftritt in einer Wahlsendung. Co-Präsidentin Chantal Perriard und Co-Präsident René Lenzin konnten sich nicht einigen, wer die Partei vertreten sollte.
Zoff hinter den Kulissen
Perriard meldete sich offenbar eigenmächtig für die Sendung an, ohne Rücksprache mit der Parteileitung zu halten. Als diese von der Sendungs-Einladung erfuhr, fiel die Wahl per interner Abstimmung auf Lenzin.
Ein klares Signal? Schliesslich kandidiert Perriard für den Stadtrat, Lenzin hingegen nicht. Laut Insidern wollte die Parteiführung verhindern, dass Perriard durch den TV-Auftritt ihre Kandidatur vorantreibt.
Trotzdem erschien Perriard im Studio und sorgte damit für Wirbel.
Der Moderator Markus von Känel bestätigt die «hitzigen Diskussionen». Kurzzeitig habe man sogar darüber nachgedacht, die Sendung ohne FDP-Vertreter durchzuführen!
FDP spricht von «gütlicher» Klärung von Missverständnis
Am Ende setzte sich Lenzin durch und trat in der Sendung auf. Beide Co-Präsidenten verweigerten der «Berner Zeitung» jedoch eine Stellungnahme zu den internen Streitigkeiten. Die Kommunikationsstelle der FDP beschwichtigte lediglich: Es habe ein Missverständnis gegeben, das vor Ort «gütlich» geklärt worden sei.
Ein Missverständnis, das in politischen Kreisen längst zum Gesprächsthema wurde. Der Wahlkampf ist in vollem Gange.
Am 24. November wählt die Stadt Bern ihr neues Parlament und ihre neue Regierung. Der amtierende Stadtpräsident Alec von Graffenried (Grüne Freie Liste) muss dabei um sein Amt zittern. Neben zwei bürgerlichen Kandidaturen macht ihm auch SP-Gemeinderätin Marieke Kruit das Amt streitig.