Ja-Komitee der Berner Solarinitiative ist «enttäuscht und besorgt»
Nach der klaren Ablehnung der Berner Solarinitiative zeigte sich das Ja-Komitee enttäuscht. Der Kanton habe eine Chance für den Solarausbau verpasst.
Das Ja-Komitee der Berner Solarinitiative hat sich am Sonntag «enttäuscht und besorgt» über die Ablehnung der Initiative gezeigt. Der Kanton Bern habe die Chance verpasst, den Solarausbau voranzutreiben.
Die Berner Stimmbevölkerung hat die Solarinitiative am Sonntag mit grosser Mehrheit abgelehnt, den Gegenvorschlag aber angenommen.
Damit liege das Solarpotenzial auf bestehenden Dächern und Fassaden weiterhin zu oft brach, schrieb das Ja-Komitee in einem Communiqué.
Dem Komitee gehörten neben den Grünen, der GLP, SP und EVP auch Organisationen wie Greenpeace, Swissolar und die Kleinbauern-Vereinigung an.
«Zwängerei»
Mit der deutlichen Annahme des Gegenvorschlags mache der Kanton «einen ersten Schritt in die richtige Richtung», hiess es in der Mitteilung weiter. Um die Energiewende zu schaffen, müsse der Kanton Bern allerdings weitere Schritte ergreifen.
Die Gegner der Initiative waren sich am Sonntag einig: Die Initiative war «Zwängerei». Die Vernunft habe gesiegt, schrieb der Berner Hauseigentümerverband in einer Mitteilung.
Der angenommene Gegenvorschlag öffne den Weg für mehr Solarenergie dort, wo sie sinnvoll genutzt werden könne, liess die Berner SVP verlauten.
Reaktionen auf den Gegenvorschlag
Der Gegenvorschlag fördere «den bereits dynamischen Solar-Boom, ohne Eigenheimbesitzende mit übermässigen Vorschriften zu bevormunden», schrieb die Mitte in einem Communiqué.
Und auch die FDP zeigte sich zufrieden: «Die Initiative ging viel zu weit. Wir sind froh, dass der Gegenvorschlag durchgekommen ist», sagte Grossrätin Sibylle Plüss-Zürcher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Erneuerbaren seien wichtig für die kommenden Generationen, aber es sei richtig, auf die Eigenverantwortung der Leute zu setzen.