Stadt Zürich

Kantonsrat ist gegen ein Verbot von «Massenüberwachung»

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Am Montag lehnte der Zürcher Kantonsrat eine Motion ab, die ein Verbot von Gesichtserkennung fordert.

Eine Überwachungskamera. - Keystone

Der Zürcher Kantonsrat hat sich am Montag gegen eine Motion für ein Verbot von Gesichtserkennung ausgesprochen. Die Mehrheit fand, dass ein Verbot im öffentlichen Raum zu weit gehe.

Erstunterzeichnerin Wilma Willi (Grüne, Stadel) sagte, dass die Forderung zeitgemäss sei, auch wenn der Regierungsrat dagegen sei. Eine automatische Gesichtserkennung oder die Erfassung anderer biometrischen Daten im öffentlichen Raum verstosse gegen die Grundrechte.

Auch die Kantonsrätin Wilma Willi (Grüne) gehörte in Stadel ZH zu den kritischen Votanten.
Erstunterzeichnerin Wilma Willi (Grüne, Stadel). - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Auch eine Mehrheit der Politikerinnen und Politiker habe sich vor den Wahlen 2023 gegen den Einsatz ausgesprochen, sagte Willi. Zeitlich und örtliche Ausnahmen mit Bewilligungspflicht sollen mit der Motion möglich sein.

Nicola Yuste (SP, Zürich) warnte, dass die Grundrechte gefährdet seien, das Missbrauchspotenzial sei gross. Nathalie Aeschbacher (GLP, Zürich) lehnte eine anlasslose Identifizierung ab.

Gefahr oder Chance?

Biometrische Daten seien besonders schützenswert, die Wahrung der Grundrechte müsse oberste Priorität haben.

Die bürgerlichen Parteien sprachen sich gegen die Motion aus. Christina Zurfluh Fraefel (SVP, Wädenswil) fand, die Polizei sollte die Möglichkeit haben, etwa bei gewalttätigen Demonstrationen mit Gesichtserkennung zu arbeiten.

Janine Vannaz Die Mitte
Janine Vannaz ist Kantonsrätin für die Mitte Zürich. - zVg

Janine Vannaz (Mitte, Aesch) fand die automatische Gesichtserkennung nicht unproblematisch. Sie könnte Menschen abschrecken, Grundrechte auszuüben. Ihre Partei nehme die Bedenken ernst. Der Regierungsrat habe die Problematik jedoch erkannt.

Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) hielt im Namen des Regierungsrats eine gesetzliche Änderung nicht für nötig. Die Grundlagen reichten bereits aus, um mit den riskanten Technologien umzugehen.

Der Kantonsrat lehnte die Motion mit 86 zu 81 Stimmen bei 3 Enthaltungen ab.

Kommentare

User #2868 (nicht angemeldet)

Es scheint, dass der Zürcher Kantonsrat eine Motion abgelehnt hat, die ein Verbot von Gesichtserkennung, auch als "Massenüberwachung" bezeichnet, gefordert hätte. Dies ist ein bedeutendes Ereignis, da es die Debatte über den Einsatz von Überwachungstechnologien und den Schutz der Privatsphäre aufwirft. Die Ablehnung der Motion zeigt, dass zumindest der Zürcher Kantonsrat der Ansicht ist, dass der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologien unter bestimmten Bedingungen akzeptabel ist. Es ist wichtig anzumerken, dass die Nutzung solcher Technologien oft kontrovers diskutiert wird, da sie potenziell schwerwiegende Auswirkungen auf die Privatsphäre und die persönlichen Freiheiten haben können. Die Entscheidung des Kantonsrats kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, darunter möglicherweise die Ansicht, dass Gesichtserkennung in einigen Fällen für die öffentliche Sicherheit oder andere legitime Zwecke erforderlich ist. Gleichzeitig könnte es auch Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs oder der Überwachung von Bürgerinnen und Bürgern geben, die eine Debatte über die Regulierung und den verantwortungsvollen Einsatz solcher Technologien erforderlich macht. Die Ablehnung der Motion bedeutet nicht unbedingt, dass das Thema endgültig vom Tisch ist. Es wird wahrscheinlich weiterhin Diskussionen und möglicherweise neue Initiativen geben, um den Einsatz von Gesichtserkennung und anderen Überwachungstechnologien zu regeln und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.

User #6504 (nicht angemeldet)

Eigentlich eine gute Grundidee, aber da der Missbrauch und Fehlverhalten der Technologie bei 90% liegt eine schlechte Idee.

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