Klimawandel: Kantonsräte wollen Zürcher Sportferien verkürzen
Immer öfters bleiben Schweizer Skigebieten auch während der Sportferien schneefrei: Jetzt wollen Zürcher Kantonsräte die Ferien verschieben – oder verkürzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Oft bleibt der Schnee in Schweizer Skigebieten auch während der Sportferien-Zeit aus.
- Deshalb wollen Zürcher Kantonsparlamentarier die Skiferien verschieben oder kürzen.
- Als Kompensation könnten die Sommerferien verlängert werden, erklärt Nicola Siegrist.
Immer öfters bleiben die Hänge in Schweizer Skigebieten braun – eine Folge des Klimawandels: Der Schneemangel führt dazu, dass mehr und mehr Skigebiete ihre Anlagen schliessen müssen. Insbesondere tiefer gelegene Skigebiete und kleinere Skigebiete ohne Beschneiungsanlagen sind davon betroffen.
Der Schneemangel sorgt bei den Betreibern der Skigebiete für Sorgenfalten und bei Schneesport-Begeisterten für Frustration – verständlicherweise. Auch auf politischer Ebene bringt der Schneemangel einiges ins Rollen, wie «ZüriToday» berichtet.
Der ständige Schneemangel hat im Kantonsparlament jetzt eine Diskussion über die traditionellen Februar-Sportferien ausgelöst.
FDP-Kantonsrat Alexander Jäger will Sportferien verkürzen
FDP-Kantonsrat Alexander Jäger und SP-Kantonsrat Nicola Siegrist stellen die Frage in den Raum, ob zwei Wochen Februar-Sportferien noch zeitgemäss sind: «Der Schneemangel in den Sportferien wird sich akzentuieren – das sind die Folgen des Klimawandels», erklärt Jäger gegenüber dem Onlinemedium.
Wenn Schülerinnen und Schüler während der Sportferien kaum mehr Wintersport betreiben könnten, müsse man wenigstens überdenken, die Ferien zu verschieben. Alternativ könne man die beiden Ferienwochen auf eine Woche halbieren: «Anstatt Ski zu fahren, kann man dann Museen besuchen, wofür eine Woche reicht», so der Bürgerliche.
Die Verkürzung der Sportferien könne im Gegenzug im Sommer kompensiert werden. Gleichzeitig betont Jäger, dass das Wohl der Kinder klar im Vordergrund stehe.
Juso-Präsident und SP-Kantonsrat Nicola Siegrist ist einverstanden
Ähnliche Töne stimmt sein sozialdemokratischer Ratskollege Nicola Siegrist an: Gegenüber «ZüriToday» erklärt der Juso-Präsident, dass er die Reduktion grundsätzlich für eine gute Idee halte. Gerade auch die Kompensation im Sommer sei sinnvoll. Aufgrund der steigenden Temperaturen hätten viele Schülerinnen und Schüler während der warmen Jahreszeit nämlich zunehmend Mühe, sich zu konzentrieren.
Trotzdem betont der SP-Kantonsrat, dass es sich bei dieser Massnahme lediglich um Symptombekämpfung handle: «Wenn wir es nicht schaffen, griffige Klimaschutzmassnahmen zu ergreifen, werden wir weder im Januar noch im Februar anständige Schneemengen haben.»
Das Zürcher Volksschulamt winkt ab
Nicht alle sind mit der vorgeschlagenen Änderung der Sportferien einverstanden. Kritik kommt etwa aus den Reihen der Grünen, wie «ZüriToday» weiter berichtet: Kantonsrätin Wilma Willi will am bisherigen Kalender festhalten – die Verschnaufpause nach den Zeugnisnoten sei für die Kinder wichtig.
Das Zürcher Volksschulamt stösst derweil ins selbe Horn: Für eine sinnvolle Unterrichtsgestaltung sei es angezeigt, die 13 Ferienwochen in geeigneten Abständen auf das ganze Schuljahr zu verteilen.