Tiefe Skigebiete kommen wegen Schneemangel an ihre Grenzen

Früher Saisonstart, Weihnachten mit wenig Schnee, im Januar endlich Neuschnee – und schon schmilzt er wieder. Das Auf und Ab macht den Skistationen zu schaffen.

Auf den Pisten sind immer mehr grüne und braune Flecken zu sehen. - Screenshot Grimmialp

Das Wichtigste in Kürze

  • Tiefer gelegene Skistationen kämpfen mit Wetterkapriolen.
  • Diesen Winter mussten viele von ihnen immer wieder Pisten schliessen und neu präparieren.
  • Sie sei an einem Wendepunkt, sagt Pamela Ulmann von der Grimmialp.

«Leider haben wir von Minute zu Minute weniger Schnee ... Wetterbedingt bleibt unser Lift bis auf Weiteres geschlossen.»

Die Facebook-Nachricht des Skilifts Hapferen FR (856 m ü. M) könnte in diesen Tagen von so manch anderem tiefer gelegenen Skigebiet stammen.

Denn ein weiteres Mal machen die warmen Temperaturen und der Regen mehreren Gebieten einen Strich durch die Winterrechnung. «Ja, es ist wieder grün bei uns», sagt Andreas Piller vom Skilift Hapferen in Plaffeien FR zu Nau.ch. Das sei schade für die ganze Pistenpräparation im Vorfeld. Zudem brauche es bei nassem Untergrund viel mehr Schnee, damit man wieder fahren könne.

«Das ständige Auf und Ab mit dem Wetter hat in den letzten Jahren zugenommen», gibt Piller zu bedenken. Dennoch glaubt er auch 50 Jahre nach der Gründung des Lifts an dessen Zukunft.

«Kostet viel Nerven»

Etwas anders tönt es bei Pamela Ulmann im Berner Diemtigtal. Sie sei immer eine Verfechterin von Investieren und Beschneien gewesen, so die Skischulleiterin des Skigebiets Grimmialp (1235 m ü. M). «Ich war immer optimistisch, was die Zukunft des Skilifts anbelangt. Doch nun bin ich an einem Wendepunkt und frage mich, ob wir uns eine neue Strategie überlegen müssen», sagt die Herzblut-Skilehrerin ganz ehrlich.

Dies schon nur wegen des Personals, das zwar eingeplant werde, dann aber doch nicht oder nur wenig zum Einsatz komme.

Haben Skigebiete auf rund 1200 m ü. M. überhaupt eine Zukunft?

Denn auch diesen Winter mussten die Pisten mehrmals geschlossen werden. «Das kostet viel Nerven», so Ulmann. Trotzdem versuche sie, die Situation mit Humor zu nehmen. «Wir machen dennoch weiter und planen den Februar. Obwohl wir zurzeit nicht wissen, was sein wird.»

Denn im Gebiet ist ab Samstag einzig der Kinderlift Egg wieder offen. Alle anderen Anlagen sind wegen Schneemangels geschlossen. Einmal mehr.

«Es ist ein Auf und Ab»

Auch im Luzerner Skigebiet Marbachegg (889 m ü. M) ist es zurzeit «im Tal recht grün», wie Matthias Stalder von den Bergbahnen gegenüber Nau.ch erklärt. Dennoch sind zwei Pisten sowie der Kinderlift offen. «Es ist ein Auf und Ab», stellt auch Stalder mit Blick auf die laufende Wintersaison fest.

Die Bahnen seien seit Wintersaison-Start zwar immer offen gewesen, teils aber nur für die Fussgänger. Dennoch sei bei ihnen die Frage nach einem Strategiewechsel bisher noch nicht aufgekommen. «Bis jetzt ist es immer irgendwie gegangen», so Stalder.

Kommentare

User #4126 (nicht angemeldet)

Klar möchte der JusoBub die Sommerferien verlängern. Wintersport kennt er aus den Medien.

User #4299 (nicht angemeldet)

Für mich kann alles so bleiben wie es ist. Passt schon. Es gibt andere Aktivitäten, die man machen kann. Gewöhnt euch schon mal dran, dass es irgendwann gar keinen Schnee mehr gibt, ausser sehr hoch oben.

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