Kritik aus Graubünden an den neuen Krankenkassenprämien

Keystone-SDA Regional
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Chur,

Graubünden gehört zu jenen fünf Kantonen, in denen sich die Krankenkassenprämien für Erwachsene nächstes Jahr um über 1,5 Prozent erhöhen. Diesen Anstieg kann man sich beim Kanton nicht erklären.

Flagge Graubünden
Die Flagge des Kantons Graubünden. - Keystone

Um 1,9 Prozent auf durchschnittlich 326 Franken steigt die Erwachsenenprämie 2020 im Kanton Graubünden. Im nationalen Schnitt erhöht sie sich dagegen lediglich um 0,3 Prozent. Die Bündner Monatsprämie liegt mit neu 326 Franken immer noch um knapp 50 Franken tiefer als im schweizerischen Schnitt.

Trotzdem: Im Gebirgskanton stösst der Anstieg namentlich der Erwachsenenprämie auf Kritik. Aufgrund der Daten, die ihm zur Verfügung stünden, könne er die Erhöhung nicht nachvollziehen, sagte Rudolf Leuthold, Chef des Bündner Gesundheitsamtes, am Dienstag auf Anfrage von Keystone-SDA. Die Gesundheitskosten im Kanton seien unterdurchschnittlich gewachsen, das Prämienwachstum dagegen sei nun überdurchschnittlich ausgefallen.

Eine mögliche Erklärung sieht Leuthold darin, dass die Kosten bei der Prämienfestlegung diesmal nicht so stark gewichtet wurden. Andere Faktoren wie Reservenbildung bei den Kassen, der Risikoausgleich oder allgemeine Annahmen seien allenfalls stärker ins Gewicht gefallen.

Auffallend sind laut Leuthold die grossen Prämienunterschiede der einzelnen Kassen. Er empfiehlt, gegebenenfalls einen Kassenwechsel vorzunehmen. Die obligatorische Grundversicherung enthalte bei allen Anbietern die gleichen Leistungen.

Die Prämie für die jungen Erwachsenen bis zum Alter von 25 Jahren reduziert sich nächstes Jahr auch in Graubünden, und zwar um 0,2 Prozent auf durchschnittlich 239 Franken. Schweizweit beträgt der Rückgang minus zwei Prozent auf 265 Franken.

Die Kinderprämie in Graubünden klettert um 1,3 Prozent auf 87 Franken. Landesweit gab es eine Nullrunde. Die Kinderprämie verharrte im Durchschnitt auf knapp 99 Franken.

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