Luzerner SVP-Nationalrätin Thalmann-Bieri zur Gesundheitsreform
Die SVP-Nationalrätin Vroni Thalmann-Bieri setzt sich für ein Ja zur einheitlichen Finanzierung im Gesundheitswesen ein. Damit würden Fehlanreize beseitigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über die Gesundheitsreform ab.
- Vroni Thalmann-Bieri spricht im Gastbeitrag über die Vorlage, welche sie unterstützt.
- Mit einem Ja würden Fehlanreize im Gesundheitswesen beseitigt, so die SVP-Nationalrätin.
Im Gesundheitswesen bestehen Fehlanreize – und das schon lange! Hier ein Beispiel. Leistungen beim Hausarzt oder im Spital ohne Übernachtung müssen zu 100 Prozent von den Prämienzahlenden finanziert werden. Im Jahr 2022 waren das total 23 Milliarden Franken.
Anders bei den stationären Leistungen, also bei Behandlungen, die eine Übernachtung im Spital erfordern. Dort tragen die Kantone mehr als die Hälfte, nämlich 55 Prozent der Kosten. Fürs Jahr 2022 sind das total 8,24 Milliarden Franken für die Prämienzahlenden (bei Gesamtkosten von 15 Milliarden Franken).
Ambulant vor stationär spart Kosten
Ein ambulanter Eingriff kostet viel weniger als ein stationärer Aufenthalt verursacht. Mit der jetzigen unterschiedlichen Finanzierung werden Fehlanreize ausgelöst. Genau solche Fehlanreize korrigiert nun diese Reform. Wir können uns also immer mehr «ambulant» operieren lassen. Das ist für uns Patienten viel angenehmer und verursacht weniger Kosten.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Pflege, die mit insgesamt 6 Milliarden Franken den kleinsten Kostenanteil hat. Es kann nicht sein, dass wir mehr zahlen, wenn wir von der Spitex betreut werden, als wenn wir die gleiche Pflegeleistung im Heim erhalten. Wir wollen doch lieber zuhause betreut werden und wenn es günstiger ist, dann wollen wir auch als Prämienzahler davon profitieren können.
Ambulant vor stationär ist in jedem Fall günstiger. Aber bei ambulant finanziert der Prämienzahler alles selber, weil hier der Kanton nichts daran bezahlt. Der Kanton fördert die ambulanten Eingriffe und legt diverse Behandlungen fest, die ambulant erfolgen sollten und muss sich nicht mal daran beteiligen.
Die Krankenkassen wehren sich und damit die Kosten verteilt werden, wird der Patient weiterhin stationär behandelt und verursacht so mehr Kosten. Mit einem JA zu EFAS wird die Finanzierung beider Behandlungen angepasst werden. Damit fällt dieser Fehlanreiz definitiv weg und was ambulant behandelt werden kann, wird auch ambulant behandelt.
Neu wird immer gemeinsam nach gleichem Verteilschlüssel bezahlt: Kanton/Gemeinden und Prämienzahler. Eigentlich ganz logisch. Wir ziehen alle am gleichen Strick! Und selbstverständlich empfehlen auch die Delegierten der SVP Schweiz ein Ja.
Jetzt einen gangbaren Weg wählen!
Mit einem JA stärken wir die integrierte Versorgung, die für uns Patienten mit Hausarzt, Spitex, Altersheim und regionalen Akutspitälern endlich die notwendige medizinische Grundversorgung kostengünstiger zur Verfügung stellt.
Dass wir endlich alle Leistungen zu gleichen Konditionen finanzieren können, trägt zur Transparenz der Kosten bei und stärkt den gemeinsamen Weg im Gesundheitswesen. Deshalb empfehle ich Ihnen, am 24. November dringend ein JA zur einheitlichen Finanzierung EFAS!
Zur Autorin: Vroni Thalmann-Bieri (*1969) lebt in Flühli LU und ist seit 2023 Nationalrätin für die SVP.